Das gesammelte Feuilleton schmiss sich in den vergangenen Tagen in den Staub vor der 17-jährigen Helene Hegemann. Ihr Roman „Axolotl Roadkill“ wurde hochgelobt. Es sei ein fantastisches Debüt. Und überhaupt. Jetzt wissen wir: Das junge Ding hat abgeschrieben.
Ganze Passagen aus Hegemanns Roman sind auch in „Strobo“ zu finden. Dabei handelt es sich um einen Blog und ein Buch eines Autors namens Airen. Handlungsstränge, teilweise ganze Sätze. Kopieren und einfügen. Wirklich ganz toll, Helene.
Die entschuldigt sich nun dafür, nennt ihr Verhalten egoistisch und gedankenlos. Gleichzeitig verteidigt sie jedoch ihr Prinzip.
Und nun beginnt der Streit. Spiegel Online findet es okay. So würde es halt laufen im modernen Literaturbetrieb.
Aber was ist okay daran, einfach abzuschreiben und dann so tun, als sei das alles neu, frisch und total abgefahren? Natürlich kann eine 17-Jährige nicht schon alles im Leben mitgemacht haben. Natürlich darf sie sich informieren, sie darf und muss recherchieren. So werden auch Zeitungsartikel geschrieben, so entsteht auch meine „Schwuttke“-Serie. Aber einfach ganze Passagagen, ganze Seiten eins zu eins kopieren? Das ist unkreativ. Oder sogar Diebstahl? Man sollte doch zumindest vorher mal fragen. Und wenn nicht fragen, dann wenigstens am Ende erwähnen, woher die Zitate stammen.
Wenn Fräulein Hegemann ihr zweites Best-of-andere-Romane zusammenstellt, wird sie sicher dran denken, sich vorher mal zu erkundigen. Oder sie denkt sich halt selber mal was aus. Soll ja auch Spaß machen.
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