Er brach die Schule ab. Er dealte mit Drogen. Er prügelte sich mit anderen. Und wurde dann zu einem Star. Zu einem, der nie unumstritten war. Zu einem, den die Leute hassten und noch immer hassen, und zu einem, den seine Fans lieben. Das ist Bushido.
Jetzt ist der Film zur Karriere im Kino. „Zeiten ändern dich“ scheint aber auch das Motto von Anis Mohamed Ferchichi zu sein, wie Bushido mit bürgerlichem Namen heißt.
Der Film von Uli Edel („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) zeigt die Lebensstationen des Mannes, der die Nummer eins in der deutschen Rapper-Szene ist.
Als Kind musste er ansehen, wie sein Vater seine Mutter verprügelt hat. Respekt ist sein Stichwort. Gegenüber ihn. Gegenüber seine Familie. Gegenüber seinen Freunden. Seiner Arbeit.
Aus einfachsten Verhältnissen kommend machte er Millionen mit seiner Musik.
Im Film steht Bushido vor einem großen Auftritt am Brandenburger Tor in Berlin. Doch vorher hat er noch etwas zu erledigen. Er muss seinem Vater verzeihen, um sein Herz vom Hass zu befreien.
Okay, „Zeiten ändern dich“ ist keine hochkulturelle Angelegenheit. Bushidos Off-Kommentare wirken seltsam steif. Bushidos Mama altert von einem Jahr zum nächsten extrem, wenn plötzlich Hannelore Elsner die Rolle von Tina Mander übernimmt. Auch hat man am Ende das starke Gefühl, dass wir die Biografie nur sehr oberflächlig kennengelernt haben. Über seine Frauengeschichten haben wir nichts erfahren, seine Drogeneskapaden werden nur angedeutet. Der Kinozuschauer bekommt den Eindruck: Och, eigentlich ist der Bushido ja ein Netter. Der Film-Bushido ist es tatsächlich irgendwie. Wie der Wahre ist, bleibt unklar.
Aber ungeachtet dessen bekommt der Zuschauer gute Unterhaltung geboten. Interessant ist es allemal, zumindest einen kleinen Einblick in die Szene zu bekommen. Sogar rührende Momente hat der Film. Und wenn dann noch Karel Gott ins Spiel kommt, sind sowieso alle wieder versöhnt.
Schlagt mich, aber dafür gibt’s…
8/10
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