Nur noch heimliche Werkstattwerbung

Wirtschaft: Bauamt des Landkreises pocht darauf, dass drei Schilder in Gühlen-Glienicke abgebaut werden müssen

MAZ Neuruppin, 8.9.2009

Ingo Dahlenburg hat bald einen Termin im Kreisbauamt. Dieses hält seine drei Reklametafeln für illegal.

GÜHLEN-GLIENICKE
In Gühlen-Glienicke hat die Bürokratie Einzug gehalten. 17 Jahre standen drei Hinweisschilder der Autowerkstatt von Ingo Dahlenburg und Holger Rohr an den Ortseingängen und in der Dorfmitte. Die Mechaniker brauchen sie, und die Kunden auch: Die Firma liegt etwas versteckt in der Binenwalder Straße in zweiter Reihe. Jetzt sollen die Schilder weg.

Erst bekam Dahlenburg im Frühsommer Post vom Neuruppiner Ordnungsamt, später vom Bauamt des Landkreises. Ihrer Ansicht nach sind die Tafeln nicht genehmigt und sollen auch nachträglich nicht gestattet werden. Dabei hatten Dahlenburg und Rohr eine Genehmigung – vor 17 Jahren, als sie die Firma eröffnet haben und die Schilder aufstellten. Herbert Kollan, der damalige Bürgermeister von Gühlen-Glienicke, erinnert sich noch daran, ist sogar bereit, eine eidesstattliche Erklärung abzugeben. Doch Ingo Dahlenburg hat das entsprechende Schriftstück nicht mehr. Das könnte ihm nun zum Verhängnis werden – nach so langer Zeit. „Am meisten ärgert mich, dass in den vergangenen Monaten niemand persönlich bei uns war und sich das Problem angesehen oder mit uns gesprochen hat“, sagt Ingo Dahlenburg.
Er befürchtet, dass potenzielle Kunden die Werkstatt nicht mehr finden. Ein Schild nur direkt an der Einfahrt würde wenig nützen, da sie ja einige Meter entfernt von der Hauptstraße liege. Dahlenburg glaubt, dass er dadurch schon einige Aufträge verloren habe, besonders von Urlaubern, die eine Werkstatt suchten. Fünf Arbeitsplätze seien gefährdet. „Ich frage mich auch, was die Behörde eigentlich in den vergangenen Jahren getan hat, in denen die Schilder schon standen“, so Dahlenburg.

Nach dem ersten MAZ-Artikel vom Juli ist das ZDF auf den Fall aufmerksam geworden. Ein Bericht über den Fall lief am Sonntagmittag im „Blickpunkt“-Magazin. Inzwischen hat Ingo Dahlenburg einen Termin beim Kreisbauamt. Die Aussprache ist am 17. September.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Nur noch heimliche Werkstattwerbung“

  1. […] nicht erledigt. In der Kirchengemeinde in der Temnitz gibt’s immer noch Zoff. Und auch der Streit um ein Werbeschild in Gühlen-Glienicke ist noch immer nicht beigelegt. Zwischenzeitlich übernahm ich auch einen Neuruppin-Termin und traf […]

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