Reese, rote Lippen und Post für uns

Mehrere neue Partyspielideen gab es heute Nacht im Powerbezirk Friedrichshain. Wir versackten mal wieder in einer Cocktailbar an der Simon-Dach-Straße. An den Toiletten sind haufenweise Postkarten ausgelegt. Zum Beispiel mit netten Werbebotschaften von Zeitschriften oder Telekommunikationsfirmen. Das brachte uns auf eine Idee.
Wir schrieben uns Postkarten. Insgesamt drei. Eine an Nico, eine an Reese und eine an mich. Das funktioniert so: Nico und Reese schrieben abwechselnd etwas auf die Karte an mich. Nico und ich auf die von Reese und Reese und ich auf die von Nico. Natürlich weiß keiner von uns, was auf der eigenen Postkarte steht. Erst, wenn sie im eigenen Briefkasten landet. So erinnert man sich später nochmal an diesen Abend. Zur Nachahmung empfohlen. Copyright liegt bei uns.

Zwischendurch wurden wir von einer jungen Frau angesprochen. Ich dachte schon, sie will uns jetzt irgendein total tolles Produkt aufschwatzen (beim letzten Besuch im Powerbezirk ging es um Zigaretten, davor um Slipeinlagen). Doch es kam besser.
Sie werde am Freitag heiraten. Bis dahin hätten sich ihre besten Freundinnen etwas ganz Tolles ausgedacht. Sie muss zwei Aufgaben erfüllen.
Erstens: Sie muss so viele Männer wie möglich überreden, sie von ihr die Lippen rot anmalen zu lassen. Dann sollen sie einen Kussmund auf ihrem weißen T-Shirt hinterlassen. Das werde fotografiert und später auf eine Internetseite gestellt.
Zweitens: Sie muss so viele Männer wie möglich dazu bringen, ihr Kondome abzukaufen. Davon hatte sie eine ganze Tüte voll.
Okay: Zu Punkt 2 konnte sie mich überreden. Bei Punkt 1 mussten die anderen Herren an unserem Tisch einspringen.
Solche Freunde möchte ich mal haben, die sich so etwas ausdenken… Andererseits natürlich auch ne spaßige Sache. Übrigens soll dieser Brauch in anderen Regionen Deutschlands Gang und Gebe sein.
Weil sie so nett war, lud sie Reese gleich noch zu „Rock am Platz“ nach Frohnau ein. Der Flyer wurde ihr feierlich überreicht. Werbung ist alles!

Weitere Themen des Abends waren: ein Geburtstagsgeschenk für Jörg und warum Unterwäsche aus nicht näher genannten Gründen für ihn nicht in Frage kommt. Warum Sibäästschn in „Eiskalte Engel 2“ auftaucht, obwohl er in Teil 1 stirbt. Und warum ich den gesamten Film wohl missverstanden habe. Warum man als Dipl-Ing in der Nobelstraße durchaus Chancen hat. Warum Reese lasziv halbnackt in Finnland vor der Sauna lag (ja, VOR der Sauna!). Nicht alle Fragen konnten hinlänglich aufgeklärt werden.

3.30 Uhr: Als wir vor der Cocktailbar stehen, kommt bereits per Bote die Zeitung vom Sonntag. Auch sonst ist noch einiges los. Der Powerbezirk schläft nie.


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