ZAPPER VOR ORT: PR-Termin bei David Copperfield

FR 03.06.2005, Berlin, Pariser Platz

„Was ist hier eigentlich los?“ Eine junge Frau traut sich, einen der Presseleute vor dem Brandenburger Tor anzusprechen. „David Copperfield kommt gleich hierher“, bekommt sie zur Antwort.
Und tatsächlich: Einige Minuten später taucht eine schwarze Limousine vor dem „Adlon“ auf. David Copperfield steigt aus und geht auf die Journalistenmeute zu. Der Magier ist in die Hauptstadt gekommen, um schon mal Bescheid zu geben, dass er im Herbst mit seiner Show wiederkommen wolle. Sofort bilden sich Menschentrauben auf dem Pariser Platz. Während Copperfield für die Fotografen und Kameramänner posiert, jubelt die Touristenmasse im Hintergrund.
Der Jubel endet, als David die Akademie der Künste ansteuert. Und so mancher Jubelnde fragte sich nun plötzlich lauthals: „Wer isn dit jewesn?“ Copperfield samt Presse rennt inzwischen durch die Akademie, vorbei am Restaurant „Felix“, direkt zum Holocaust-Mahnmal.
Dort rennt er scheinbar wahllos kreuz und quer zwischen den Betonstelen herrum. Die Presseleute versuchen unterdessen, die besten Fotos von diesem Mega-Ereignis zu bekommen. Da steigt der eine oder andere Fotograf auch mal schon auf eine der Stelen. Und das, wo sich doch gerade die Presse vor kurzem über Jugendliche mokierte, die auf den Stelen umherhüpften. Nachdenklichkeit ist jedenfalls nicht aufgekommen, als der Magier innerhalb des Holocaust-Mahnmals umherstromerte. Bleibt die Frage: War es ihm wirklich ein Anliegen, das Mahnmal zu besuchen oder ging es ihm aus PR-Gründen nur um das beste Fotomotiv?


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