ZAPPER VOR ORT: Basketball-Euroleague in Berlin

DO 26.02.2008, Berlin, O2-World

Vor einem Besuch der Ohzweiwelt sollte man besser nicht einkaufen gehen: Denn nicht nur Getränke sind verboten, sondern auch alles andere. Brote landen genauso im Abfall wie alle anderen Lebensmittel. Schließlich könnte man ja erstens eines der Brote essen und dafür das, hüstel, preiswerte Angebot an den Imbissen verschmähen. Und zweitens könnte man natürlich auch eines der Brote auf das Basketballfeld schmeißen.
Das wäre übrigens auch eine gute Maßnahme gewesen. Beim Basketball-Euroleague-Spiel zwischen Berlin und Barcelona hat der Gast phasenweise alles andere als gut ausgesehen. Am Ende verlor Berlin mit 57:73.
Wasser ist übrigens auch spottbillig, nur 3,20 Euro für den halben Liter. Ein Schnäppchen. Plus einen Euro Pfand, der nirgendwo an den Übersichtstafeln vorkommt. Und wenn ich das monieren will, muss ich den Herrn Anschütz fragen, hieß es beim schnippischen Personal. Anschütz ist die Betreibergruppe der Ohzweiwelt. Also, Herr Anschütz, was soll das?
Die Arena in der Ohzweiwelt (die MAZ nannte sie letztens „Mehrzweckhalle am Ostbahnhof“) sieht beim Basketball sehr viel kleiner aus als beispielsweise beim Ich+Ich-Konzert oder beim Echo. Das Spielfeld in der Mitte wird von den Publikumsreihen umschlossen, die große Bühne ist abgebaut.
Wir saßen ganz oben, 22 Euro kostete das Spaß, was nicht wenig ist, wenn ich so daran denke, was man sonst so für 22 Euro bekommt und wie weit weg wir vom Geschehen entfernt waren.
Das Spiel war recht interessant – spannend nicht wirklich –, die Höhepunkte waren eher die Sponsorenspielchen in den Pausen. Zwei Männer mussten schätzen, wie viele Menschen eine neue Art von Mülltonne benutzen. A, B oder C waren vorgeben. Einer entschied sich für A, der andere für B, aber C war richtig. Dabei war ganz klar: C war die Antwort, in der die meisten Menschen genannt wurden: 1 Million Mülltonnenbenutzer. Der Sponsor wird schließlich nicht für einen niedrigen wert werben. Einer der Spieler der Berliner Basketballer durfte in einem Einspieler die richtige Lösung verkünden. Holprig und eintönig, wie ein Roboter, las er vor, dass die neue Tonne von … und so weiter. Was tut man nicht alles für den Werbepartner. Gewonnen haben die Jungs trotzdem nicht.


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