Frankreich-Tournee (2): Vézelay und Dijon

(1) -> 30.6.2008

Was gibt es in Frankreich zum Frühstück? Ganz klar: Baguettes und Croissants. Die nacht war für mich erstaunlich lang: Am Tag zuvor bin ich in Oranienburg schon 5.50 Uhr mit dem zug losgefahren, so dass gegen 23.30 Uhr im Hotel in Reims für mich Sendeschluss war.

Abfahrt. Im Abstand von mindestens einer Minute starteten die Teams. Das Fahren im Konvoi ist verboten. Und natürlich blödsinnig, denn ansonsten brächte niemand die Tour machen, wenn alle hintereinander fahren. Die Bibel der Teams ist das „Roadbook“, hier steht genau drin, wohin gefahren wird – und wohin nicht.
Ich sitze bei Janine und Susanne hinten im Auto. Ich draf natürlich nicht helfen. Und kann es auch gar nicht, weil ich zwar den Text des Roadbooks habe, aber nicht die dazu passende Straßenkarte.
Und tatsächlich verfahren wir uns einmal kräftig, leisten uns eine zusätzliche Tour von mehr als 30 Minuten.

Zwischenstation in Vézelay. Ein kleines, malerisches Dorf im Département Yonne in Burgund. Am Ende einer aufsteigenden schmalen straße steht eine Kirche. Sie bietet nicht für viele Infos für die Fahrer, die auf ihrer Fußrallaye durch den Ort diverse Fragen beantworten müssen, sondern auch Kühle. Es ist verdammt heiß in Frankreich. Zumal die Mädels ihren Job ernst nehmen und die Klimaanlage im Auto nur spärlich nutzen.
Und noch eine Begegnung in Vézelay, dem Wallfahrtsort: eine goldene Jakobsmuschel auf dem Platz vor der Kirche Sainte Marie-Madeleine. Ein Zeichen für den Jakobsweg. Hape Kerkeling wird hier wohl nicht hingepilgert sein, aber der Weg an sich führt später dann auch Richtung Spanien.

Verkehrsregeln: Die sind in Frankreich ähnlich wie bei uns. Aber: eine gelb blinkende Ampel an einer einspurigen Baustelle heißt, dass man fahren darf. Auf der Autobahn sind nur 130 Sachen erlaubt, bei Regen nur 110. Auf Landstraßen gelten 90 km/h.

Etappenziel heute: Dijon, im Osten von Frankreich, die historische Hauptstadt der Region Burgund. Wir haben leider viel zu wenig Zeit, um die wunderschöne Innenstadt bewundern zu können. Lauter historische, gepflegte Bauten ohne Graffiti.
Und wir haben wieder einen Termin im Rathaus. Wieder eine Rede. Toll, dass es die aktion gibt. Toll, dass alle Mitmachen. Und so weiter. Am Ende gibt es wieder Wein, Saft und ein paar Häppchen.

Weiter ins Rheinland-Pfalz-Haus. Dijon pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu Mainz. Es gibt Lachs, Salate und ein Pudding, der sich als Majonaise herausstellte.

Das Hotel: traumhaft. Das Hotel Campanile an der Rue Buffon hat zwar keine Parkplätze (und keine Mülleimer auf den Zimmern), dafür aber andere Qualitäten. Im Gegensatz zum Reimser Hotel eine Klimaanlage, ein tolles Bad und – einen Balkon. Letzteren entdeckte ich erst gerade, vor dem Schlafengehen. Aber das musste ich nutzen: Also Balkontür auf, Stuhl raus stellen und genießen. Eine laue Sommernacht mit Blick auf den Dijoner Verkehr und die Stiefmütterchen vor mir auf dem Balkon. So lässt sich’s leben.


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