US-Militär will Oranienburger einziehen

Der 18-jährige Marcus Jahn bekam merkwürdige Post von der Rekrutierungsbehörde

MAZ Oranienburg, 8.10.2004

ORANIENBURG
Der lange Arm des US-amerikanischen Militärs reicht jetzt auch bis nach Oranienburg. Der 18-jährige Marcus Jahn hat eine Aufforderung der Rekrutierungsbehörde der USA bekommen, sich zum dortigen Militärdienst zu melden. Schließlich werden auch weiterhin junge Leute gesucht, die für den Dienst in den Irak gehen.
Bis Juli 2003 lebte Marcus Jahn als Austauschschüler in Michigan City, im US-Bundesstaat Indiana, ganz in der Nähe von Chicago. Noch heute hält er einen lockeren E-Mail-Kontakt zu seinen damaligen Gasteltern. Doch nun hatten diese ein ziemlich merkwürdiges Anliegen, mit dem er wohl niemals gerechnet hätte. „Meine Gasteltern haben schon mehrmals Post von der Rekrutierungsbehörde bekommen“, erzählt Marcus. „Der Selected Service sucht nach mir. Obwohl es gar keine Registrierungspflicht gibt, soll ich mich für den Militärdienst melden.“ Bei Zuwiderhandlung wurden dem jungen Oranienburger Schüler eine Haftstrafe, sowie hohe Geldstrafen angedroht.
Marcus muss nun einige Formulare ausfüllen und den US-Behörden klarmachen, dass er gar kein Staatsbürger der USA ist. „Wahrscheinlich bin ich auf irgendeiner Liste aufgetaucht, weil ich ja dort auch zur Schule gegangen bin“, mutmaßt er.
Bleibt zu hoffen, dass die US-Behörden Marcus Jahn Glauben schenken und er nicht in den Irak muss…


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