Dem Navi widersprochen: Rein in den Stau!

Als ich kurz nach 23 Uhr die Grenze von Berlin nach Brandenburg passiere, sind draußen 0 Grad. Es ist feucht draußen, bald soll es schneien. Aber noch scheint die Autobahn nicht glatt zu sein.
Ich fahre auf der A10 nach Hause, habe aber noch das Navi zu laufen. Es sagt mir, ich soll in Mühlenbeck die Autobahn verlassen. Das macht das Navi in der Regel immer. Allerdings fahre ich von Mühlenbeck aus über Summt und dann durch ein langen Waldstück bis Lehnitz. Wegen der drohenden Glätte entscheide ich, nicht aufs Navi zu hören.

Ich bin gerade an der Abfahrt Mühlenbeck vorbei, als der Verkehr ins Stocken kommt, vorn ist ein Stau.
Na toll, und es zu spät, doch noch aufs Navi zu hören.
Es kommt zum Stillstand. Und es bleibt beim Stillstand.

Es tut sich gar nichts mehr, und ich ahne: Das kann länger dauern. Tatsächlich fahre ich bald aus einer unserer Whats-App-Nachrichtengruppen, dass auf der Strecke vor mit ein Unfall passiert ist. Vollsperrung.
Und da stehen wir alle nun, nachts weit nach 23 Uhr auf der Autobahn.

30 Minuten sind vergangen, und langsam wird es ein wenig kühl im Auto. Es ist nicht absehbar, wann es weiter geht. Vor und hinter mir, gehen ab und zu die Lichter an. Vermutlich starten auch die ihre Autos, um mal kurz zu heizen.
Ich warte noch, es könnte ja sein, dass es eh bald weitergeht.

Nach 45 Minuten starte ich aber doch den Motor. Draußen herrscht inzwischen Frost, und drinnen ist es nun schon richtig kühl geworden.
Ich habe inzwischen zwei Podcasts durchgehört und schwenke zu Musik über. Man will ja bei Laune bleiben.
Als sich von hinten ein Bergungsfahrzeug nähert, müssen alle die, die bisher keine Rettungsgasse gebildet haben, Platz machen.
Es geht ein kleiner Ruck durch den Stau.

Und merkwürdigerweise geht es nun plötzlich immer weiter. Nach gut einer Stunde geht es wieder voran. Der Verkehr wird einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt.
Es sieht schlimm aus. Zwei autos sind kollidiert, eines sieht richtig schlimm aus.

Da war eine Stunde Wartezeit ja eigentlich ein Klacks. Die verunfallten Menschen haben viel größere Probleme.
Aber dennoch: Einmal kurz etwas entgegen der Normalität entschieden, und nur Sekunden später habe ich es bereut.


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Kommentare

2 Antworten zu „Dem Navi widersprochen: Rein in den Stau!“

  1. Daggi

    Sprit sparen ist natürlich eine gute Sache, aber ich würde wegen der doch sehr überschaubaren 4km Ersparnis (lt Google Maps) niemals über Summt statt auf der A10 nach Oranienburg fahren, schon gar nicht nachts. Da hätte ich viel zu viel Schiss, dass mir mal irgendein größeres Tier vor das Auto springt und ich dann derjenige bin, der dort nachts erstmal stundenlang gestrandet ist oder sogar verletzt/bewusstlos darauf angewiesen wäre, dass jemand dort erstmal auch mitten in der Nacht auf dieser gottverlassenen Piste nach mir vorbei kommt, mich überhaupt sieht und dann wirklich Hilfe leistet bzw holt – absolute Horrorvorstellung und definitiv zu viele Wenns für meinen Geschmack. 😱

  2. RT

    Da ist viel dran. Hinzu kommt, dass es in dem Wald größtenteils keinen Handyempfang gibt. 😀

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