Mittagessen in Oberhavel: „Bei den Kindern gehen Nudeln immer“

Zwei Menüs pro Tag zum kleinen Preis im „Bahn & Bistro“ im ehemaligen Lokschuppen in Zehdenick

MAZ Oberhavel, 10.6.2025

Zehdenick.
Hähnchenschnitzel mit Mischgemüse und Kartoffeln. Eierkuchen mit Vanillesoße. Da läuft manch einem das Wasser im Mund zusammen. Diese beiden Speisen standen am Mittwoch auf der Tageskarte bei „Bahn & Bistro“ am Bahnhof in Zehdenick. Montags bis freitags kann man dort preiswert Mittag essen.
Jeden Tag stehen zwei Speisen auf dem Plan. Am Donnerstag, 5. Juni, gibt es Seelachs-Backfisch mit Dillsoße und Kartoffeln, dazu Gurkensalat und ein Trinkpäckchen. Und als Alternative Käse-Lauchsuppe mit Hackfleisch. Am Freitag, 6. Juni, werden eine Rostbratwurst mit Bayrisch Kraut und Kartoffeln oder Möhreneintopf mit Hähnchenfleisch angeboten.
Nach Pfingsten ist ein echtes Highlight geplant: Dann gibt es im „Bahn & Bistro“ eine Bauernroulade mit Spargel in holländischer Soße und Petersilienkartoffeln oder eine Kohlroulade mit Salzkartoffeln.

Die Speisen kosten, wenn man vor Ort isst, 5,50 Euro. „Wir möchten bezahlbares Essen anbieten“, sagt Steven Herfort. Neben dem Angebot mit den zwei Speisen des Tages werden im Bistro aber auch Standards angeboten. Dazu gehören Curry- und Bockwürste, Pommes, Bouletten, Schnitzel und selbst gemachter Kartoffelsalat.

Die Standards werden im Bistro selbst zubereitet, die Tagesmenüs kommen aus der Großküche der Lebenshilfe in Zehdenick. Die Havelwerkstatt versorgt mehr als 1000 Menschen.
Zu den Versorgten gehören die Grundschulen in Zehdenick, die Kitas der Lebenshilfe, das Granseer Gymnasium und die Zehdenicker Förderschule Es besteht für die Menschen in Zehdenick die Möglichkeit, sich das Essen für 50 Cent Aufschlag bringen zu lassen. Um 10.30 Uhr starten die Ausfahrten.

Das Bistro selbst bietet seit den Pandemiezeiten im Haus selbst keine Sitzplätze mehr an. Schon aus Platzgründen, weil zu dieser Zeit der Lieferservice ausgebaut und im Bistro selbst dafür mehr Platz benötigt wurde. Bei gutem Wetter können die Kunden aber draußen essen. Vor dem Haus stehen zwei Tische. Wer sein Essen mitnehmen möchte, kann seit kurzem auch Mehrwegbehälter kaufen. Die Schale kostet einmalig 5 Euro und wird dann bei jedem Besuch ausgetauscht.

Seit 2007 ist das kleine Bistro in Trägerschaft der Lebenshilfe Oberhavel Nord. Es befindet sich in einem ehemaligen denkmalgeschützten Lokschuppen am Zehdenicker Bahnhofsvorplatz. „Es war anfangs ein Integrationsprojekt“, erklärt Steven Herfort, Werkstattleiter bei der Lebenshilfe. Heute arbeiten im Bistro drei Menschen unter der Leitung von Katrin Schmidt. „Ich komme morgens als erste hierher“, sagt sie. Gegen 6 Uhr beginnt ihr Arbeitstag. Dann werden erst mal Brötchen geschmiert. Die gibt es nicht nur im Bistro, sondern damit werden auch zwei Automaten eines Unternehmens in der Stadt befüllt. „Da kommen schon mal 80 bis 90 Brötchen zusammen“, sagt Katrin Schmidt. Nachdem das erledigt ist, fangen die Vorbereitungen für die Mittagsspeisen an. Sie bereitet dann die Bistro-Standards vor.
Den Menüplan selbst erstellt Chefkoch Mario Heine. Wobei die Vorgaben für das Bistro andere sind als für die Kitas und Schulen, wo ganz andere Standards gelten. „Da muss dann ein Essen vegetarisch sein und festgelegt werden, wie oft es Fisch und Fleisch gibt“, sagt Steven Herfort. Im Bistro sei man bei den Plänen etwas freier, auch wenn der Kita- und Schulplan durchaus die Grundlage sei.

Zu den beliebtesten Speisen gehört die Paprikaschote. „Dann haben wir eine lange Liste“, sagt Katrin Schmidt. „Oder auch mal Lungenhaschee. Wobei es das meistens in den Ferien gibt, weil Kinder so was eher nicht mögen.“ Eierfrikassee und Fisch sind ebenso beliebt wie die Topfwurst („Tote Oma“), die am 16. Juni wieder auf dem Speiseplan steht. „Bei den Kindern gehen Nudeln immer – oder Jägerschnitzel mit Tomatensoße.“

Katrin Schmidt selbst sagt: „Ich esse eigentlich alles.“ Und sie und ihre Kollegin und ihr Kollege haben im Laufe des Arbeitstages ihre Pausen. „Manchmal mache ich mir eine Boulette, irgendwas findet sich hier immer, hier geht keiner leer aus.“

Die Nähe zum Zehdenicker Bahnhof – hier fährt die Regionalbahn nach Oranienburg und Berlin – sorgt auch dafür, dass das Bistro einen speziellen Service anbietet. „Wir verkaufen Fahrkarten für die OVG.“ Dort können also Bustickets gekauft werden.
„Wir sind aber auch beratend für Bahnfahrer da“, erzählt Katrin Schmidt. „Wir können auch zu Tarifen beraten. Wo hat man das schon noch, dass man beraten wird?“

Wer mehr über das Angebot von „Bahn & Bistro“ in Zehdenick, Am Bahnhof 3 wissen möchte, findet unter lebenshilfe-oberhavel-nord-ev.de/bahn-bistro/ Infos. Bestellungen sind jeweils bis 10 Uhr möglich unter 0171/5 57 82 29.


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