Lost Place: Bahnhof Düppel-Kleinmachnow

Er ist ein Stück deutsch-deutsche Geschichte, und doch liegt er im Dornröschenschlaf: der Bahnhof Düppel-Kleinmachnow.
Immer mal wieder habe ich davon gehört, dass es mal eine S-Bahn-Linie von Berlin-Zehlendorf nach Düppel gab. Und mit Düppel konnte ich im Zusammenhang mit Berlin immer wenig anfangen.

Als ich neulich Freunde in Wannsee besucht habe, nahm ich mir davor zwei Stunden Zeit, mir diesen Lost Place anzusehen.
Den muss man aber erst mal finden. Zumindest wusste ich, wo ich hin muss – in die Berlepschstraße.

Hier lässt sich noch der Grenzverlauf erahnen. Denn hier treffen sich Berlin-Zehlendorf und Kleinmachnow. Kurz vor dem Ende der Berlepschstraße ist ein Wendekreis gebaut. Man kann davon ausgehen, dass bis Ende 1989 oder Anfang 1990 hier die Straße endete.
Denn über die Kreuzung Berlepschstraße/Benschallee verlief die Mauer.

Ich laufe erst mal nach Kleinmachnow rein. Dort gibt es noch eine Mauerstele und ein Denkmal, das an die Mauertoten erinnert.
Zurück in Berlin-Zehlendorf (nur ein paar Schritte) laufe ich nach rechts und in die Büsche. Tatsächlich entdecke ich dort ein Gleis, das im Nichts endet.

Der Bahnhof Düppel war bis 1980 im Regelbetrieb, aber es wurde nur ein Gleis und ein Bahnsteig bedient. Denn nach 1945 war hier die Endstation.
Vor dem Krieg fuhren die S-Bahnen weiter Richtung Potsdam, es gab noch zwei Gleise. Aber zum Ende des Krieges wurde eine Brücke zerstört – und alles war blockiert.
Der Bahnhof hieß da noch Düppel-Kleinmachnow. Nach dem Mauerbau hatten die Kleinmachnower aber keine Möglichkeit mehr, zum Bahnhof zu gelangen. Es fuhren nicht mehr so viele mit der Bahn, 1980 war Schluss.

Läuft man die Berlepschstraße entlang, dann kann man links in den kleinen Wald abbiegen. Und da sieht man die Überreste: zwei Bahnsteige, ein noch liegendes Gleis.

Und sonst so? Ich habe meinen Ausflug festgehalten. Meine kleine Doku dazu gibt es auf Youtube (Pfingstmontag ab 19 Uhr).


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert