Mittagessen in Oberhavel: Hier darf es auch mal deftig sein

In der Fleischerei Grönke in Hohen Neuendorf gibt es viermal pro Woche warme Speisen – vom Jägertopf bis zur Topfwurst – Vorbestellung ist ratsam

MAZ Oberhavel, 1.4.2025

Hohen Neuendorf.

Donnerstags kommt meist der neue Speiseplan für die nächste Woche. Der wird dann vor allem in die Hohen Neuendorfer Facebook-Gruppen verteilt und steht dann auch auf der eigenen Webseite. „Wir wollen, dass die Leute rechtzeitig Bescheid wissen“, sagt Martin Grönke.

Der Fleischermeister bietet in seinem Geschäft in der Rudolf-Breitscheid-Straße 4 in Hohen Neuendorf nicht nur frische Fleisch- und Wurstwaren an, sondern auch verschiedene Mittagsgerichte.

Am Mittwoch stand ein Jägertopf auf dem Speiseplan, das waren Hackbällchen mit Nudeln in Jägersoße. Am Donnerstag gab es frische Topfwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln (die berühmte „Tote Oma“). Ein kräftiger Weißkohl-Eintopf mit Fleischeinlage ist für Freitag angekündigt.

„Wir haben zusätzlich aber jeden Tag auch ein Imbissangebot“, erzählt der 55-jährige Fleischer. Dazu gehören Bouletten, Bockwürste und auch das sogenannte „Ost-Jägerschnitzel“ mit Nudeln.

„2004 habe ich das Geschäft hier übernommen und seitdem bieten wir auch den Mittagstisch an“, so Martin Grönke. „Wer unterwegs ist zum Arbeiten und uns sieht, möchte vielleicht ein deftiges Mittag. Der sagt sich dann: Da gehe ich mal in die Fleischerei rein.“

Die Leute möchten im Laufe des Arbeitstages oft ein ordentliches Gericht haben, so erzählt der Fleischermeister. „Sie nehmen es sich mit oder sie essen hier vor Ort.“ Im Laden selbst gibt es zwei Stehtische, wenn das Wetter gut ist, kann man sich mit dem Essen auch auf die Terrasse vor dem Laden setzen.

Hauptsächlich würden Handwerker kommen, aber auch die Nachbarn aus dem Viertel. Gerade steht Gernot Hemmerling am Tisch, er ist Postbote und nutzt den Laden gleich mal für einen Zwischenstopp. „Es kommt auch immer darauf an, wann ich hier vorbeikomme“, sagt er. „Meistens zum Frühstück.“ Er mag aber auch die Boulette und das Jägerschnitzel.

Der Fleischerei – und auch der Bäckerei, die sich mit im Haus befindet – macht die jahrelange Straßensperrung in der Karl-Marx-Straße zu schaffen. „Das ist ein Riesenproblem für uns“, sagt Martin Grönke. „Eigentlich ist es ein kurzer Weg aus dem Zentrum zu uns, jetzt sind wir abgeschnitten. Wir merken das finanziell.“ Nicht nur das, „auch die allgemeine Lage ist ja nicht berauschend, alles wird teurer“. Aber der Fleischermeister möchte nicht nur klagen. Gerade was die gesperrte Straße angeht – im November sollen die Bauarbeiten nach mehr als vier Jahren endlich abgeschlossen sein.

Um 6 Uhr am Morgen beginnt der Arbeitstag für Martin Grönke. „Wir sitzen dann erst mal zusammen.“ Insgesamt sind sie im Geschäft zu viert. Das Mittagsessen und die Fleisch- und Wurstwaren werden vorbereitet. „Die Hackbällchen werden vorgebraten, die Nudeln gekocht.“

Geöffnet ist das Geschäft dienstags bis freitags von 8 bis 17 Uhr und am Sonnabend von 7 bis 12 Uhr. Das Mittagessen steht in der Regel ab 11 Uhr bereit.

„Es empfiehlt sich immer, einen Tag vorher das Mittagessen zu bestellen“, sagt der Fleischer. Einerseits, weil er vorbereitet sein und wenig wegschmeißen wolle. „Manchmal ist das Mittagessen aber auch schon um halb eins ausverkauft. Die Stammkunden wissen das und rufen an.“

Die Auswahl der Mittagsgerichte versucht Martin Grönke „gut zu mischen“, wie er sagt. Manchmal gäbe es schon Fragen: „Machst du mal wieder Blutwurst?“ Da versuche man, das auch zu machen, erzählt er.

Welches Gericht sich besonders gut verkauft, das lasse sich oft nicht vorhersagen. „Das ist immer das Schwierige an der Sache.“ Die Gyrospfanne mit Reis und Tsatsiki sei schnell ausverkauft gewesen.

Das Fleisch bezieht er regional. „Dafür haben wir eine Firma aus Berlin“, sagt Martin Grönke. Selbst ausgedacht hat er sich Angebote wie die Grillwurst, Oliven-Schafskäse, Cheese & Bacon oder Tomate & Oregano. Außerdem bietet er eine Sucuk-Bratwurst an, kräftig gewürzt. „Ich produziere alles selber.“

Er selbst mag den Jägertopf. „Den finde ich richtig lecker“, so der Fleischermeister. „Auch, weil ich sehr gern Nudeln esse. Ich mag aber auch mal ein ordentliches Schnitzel. Das finde ich toll.“

Abseits des normalen Geschäftes und des Mittagsangebotes hat Martin Grönke aber auch einen Partyservice. „Überwiegend für private Feiern, aber auch für Firmen.“ Da sei besonders seine Currywurst beliebt, „in der Soße, warm und geschnitten“.

Schon in vierter Generation der Familie führt Martin Grönke die Fleischerei. Angefangen hat alles in Berlin, seine Großeltern hatten ab 1955 ihr Geschäft in Prenzlauer Berg. 2004 erfolgte der Umzug nach Hohen Neuendorf.

Auch wenn die Umstände nicht immer so einfach sind: „Die Arbeit macht Spaß“, sagt Martin Grönke. Das sei die Hauptsache.

Infos zum Mittagsangebot gibt es unter www.partyservice-groenke.de/mittagstisch, Telefon: 03303/500267.


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