Die „Alte Fleischerei“ in der Veltener Straße in Hennigsdorf hat täglich mehrere Mittagsangebote auf der Karte
MAZ Oberhavel, 8.3.2025
Hennigsdorf.
Heute gibt es in der Veltener Straße 7 in Hennigsdorf Frühstück und Mittagessen. Aber dieses Gebäude hat eine längere Geschichte. Es war vormals eine Fleischerei, deshalb der Name „Alte Fleischerei“. Ganz früher war es die Kaufhalle vom Stahlwerk.
„Die älteren Leute sagen heute noch: die alte Kaufhalle“, erzählt Betreiber Felix Pigorsch. Es sei denkbar, dass dieser alte Name sich irgendwann auch wieder durchsetze, sagt er mit einem Lächeln.
Seit September 2022 betreibt die Firma „Jedermann Menü“ die Kantine. „Wir haben mit einem Fleischerei-Konzept angefangen“, sagt Geschäftsführer Felix Pigorsch. „Wir haben aber auch von Anfang an einen Mittagstisch angeboten.“
2023 folgte dann der Umbau zum heutigen kleinen Lokal. In der „Alten Fleischerei“ gibt es nun montags bis freitags ab 6 Uhr Frühstück mit belegten Brötchen, Bockwurst, Knacker, Schnitzel und vielem mehr – und ab 11 Uhr Mittagessen. Es ist das einzige öffentliche Bistro, das die Firma „Jedermann Menü“ aus Neulöwenberg betreibt. Ansonsten gibt es dort die bekannte „Essen auf Rädern“-Sparte, außerdem betreibt das Familienunternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden mehrere Betriebskantinen. Auch Schulen werden beliefert.
Der Wochenplan, der jede Woche auch im Internet veröffentlicht wird – auf www.fleischereihennigsdorf.de und auf der Facebook-Seite „Fleischerei Hennigsdorf – Jedermann Menü“ –, ist vielfältig. „Wir haben ein Tagesmenü, das fleischlastig ist und ein vegetarisches Menü“, sagt Felix Pigorsch. Wer allerdings ins Hennigsdorfer Bistro kommt, wird feststellen, dass das Tagesangebot meist noch umfangreicher ist.
Nicht ausschließlich, aber vor allem „klassisch-traditionell“, beschreibt er das angebotene Essen. „Gekocht wird in der Küche bei Alstom“, erklärt der Geschäftsführer. Dort gibt es vier Köche. Die Gerichte werden dann vor Ort zu Ende gegart. Im Bistro an der Veltener Straße arbeiten zudem drei Frauen, die nicht nur bedienen, sondern auch weitere Gerichte kochen können. So werden dann auch Aufläufe angeboten, Soljanka oder Eintöpfe. „Was nicht verkauft wird, wird eingeweckt. Das wird dann später im Glas verkauft“, erklärt Felix Pigorsch. „Senioren nehmen sich gern Eingewecktes mit.“
Es seien gerade die Gerichte beliebt, die zwar bekannt seien, aber die nicht mehr oft zu Hause gekocht werden. Dazu gehören die Königsberger Klopse, die es am Mittwoch gegeben hat. „Hirschgulasch haben wir auch öfter auf der Karte.“
Ein Blick auf die Speisen der nächsten Zeit: Am Montag gibt es Hähnchenschnitzel in Parmesan gebraten mit Bandnudeln und Reispfanne mit Paprika. Für Dienstag sind Cevapcici mit Reis sowie Gnocchi in Paprika-Frischkäsesoße geplant. In der Regel kostet das vegetarische Gericht 6,80 Euro und das Gericht mit Fleisch 7,50 Euro, bei besonderen Speisen könne es auch schon mal ein wenig teurer sein, so Felix Pigorsch.
Tatsächlich würden viele Leute anhand der Tageskarte entscheiden, ob sie essen kommen oder nicht. „Umso jünger die Leute, desto mehr orientieren sie sich am Angebot.“
Es gebe es eine sogenannte „Renner-Penner-Liste“, auf der genau verzeichnet sei, welche Gerichte sich gut verkauft haben und welche nicht. „Wir haben einmal im Monat ein Strategiemeeting, da wird das besprochen.“ Klopse würden immer gehen. Und: die berühmte Tote Oma, also Blutwurst und Kartoffeln. „Da rufen die Leute an und bestellen sieben Portionen.“
Jörg Bohla ist am Mittwochmittag Gast in der „Alten Fleischerei“ in Hennigsdorf. Er ist Stammgast: „Ich komme fünfmal pro Woche her“, sagt er. Er sei zufrieden mit dem, was er dort bekomme. „Ich mag alles, ich mache da keine Unterschiede.“ Diesmal löffelt er eine Soljanka aus.
Unterdessen setzt Felix Pigorsch viel Hoffnung auf die Öffnung der Eisenbahnbrücke in der Marwitzer Straße in Hennigsdorf. „Ich erhoffe mir dadurch mehr Neukunden“, sagt er. Gerade beim Mittagsgeschäft gehe noch mehr. Er hofft insbesondere auf Handwerker, auch zum Frühstück.
Seit 1990 gibt es die Firma „Jedermann Menü“, gegründet wurde sie in Osterne bei Zehdenick. Das „Essen auf Rädern“ wird an viele Privatpersonen aus Oberhavel, Barnim, Ostprignitz-Ruppin, dem Havelland und Potsdam geliefert. Außerdem werden neun Kantinen betrieben, inklusive der einen öffentlichen in Hennigsdorf.
Vor gut zehn Jahren hat der 29-jährige Felix Pigorsch angefangen, in der Firma seines Vaters zu arbeiten – inzwischen hat er die Leitung übernommen.
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