VBB-Sprecher bestätigt: Von Birkenwerder fährt die S-Bahn dann nach Wartenberg und Hohenschönhausen
MAZ Brandenburg-Nord, 28.1.2025
Mühlenbeck.
Der Nordosten von Berlin soll noch besser an den S-Bahn-Verkehr angebunden werden. Dass die S75 über Wartenberg hinaus verlängert werden soll, ist schon seit längerem bekannt. Allerdings zeigt sich nun, dass dies auch Veränderungen für den Abschnitt zwischen Mühlenbeck-Mönchmühle und Birkenwerder bringen wird. Innerhalb des Bahnprojektes i2030 steht auch die besagte S-Bahn-Linie S75. Momentan verkehrt sie in Berlin zwischen Warschauer Straße und Wartenberg – über Ostkreuz, Hohenschönhausen und Lichtenberg.
Künftig soll sie weiter fahren über den geplanten Umsteigebahnhof Karower Kreuz bis zur Schönerlinder Straße. Wie Joachim Radünz, der Sprecher des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), am Montag bestätigte, rollt die S75 dann aber noch weiter.
Denn sie wird ab der Schönerlinder Straße die Linie der jetzigen S8 übernehmen und weiter nach Mühlenbeck-Mönchmühle, Schönfließ, Bergfelde, Hohen Neuendorf bis Birkenwerder fahren. Das würde bedeuten, dass diese Orte dann einen Anschluss in den Berliner Osten bekommen. Andererseits fällt dann der direkte Weg nach Blankenburg, Bornholmer Straße und Schönhauser Allee weg. Wenn das Karower Kreuz fertig ist, müssten Fahrgäste dort umsteigen, zum Beispiel in die aus Bernau kommende S2. „Im Zuge der i2030 Planungen werden auf dem heutigen Ast der S8, der dann im Zuge der Nahverkehrstangente auf die S75 übergeht, die beiden Stationen Bucher Straße und Schönerlinder Straße beplant, beides zweigleisig“, erklärt Joachim Radünz. „Hinter Schönerlinder Straße geht es dann in den eingleisigen Bestand über“, so der Sprecher weiter. Für Mühlenbeck-Mönchmühle heiße das, dass dort auch in Zukunft vorerst „keine Veränderungen an der Infrastruktur geplant“ seien.
„Zur Klarstellung: Die S75 soll nach Errichtung der Nahverkehrstangente Nord die Verkehre der S8 übernehmen“, so der VBB-Sprecher. „Die S75 würde dann somit nicht nur zur Schönerlinder Straße verlängert werden, sondern dann noch weiter bis Birkenwerder verkehren, wobei der 20-Minuten-Takt auf diesen Streckenteil bestehen bleibt.“
Die Planungen für das Projekt schreiten voran. Die DB InfraGO AG hat die Planungsleistungen für die Nahverkehrstangente Nord in der vergangenen Woche im Amtsblatt der Europäischen Union in drei Losen ausgeschrieben.
Das Los 1 beinhaltet laut Bahninformationen den Neubau der Zugbildungsanlage Buchholz sowie eine Anbindung an den Abstell- und Werkstattstandort Schönerlinder Straße, außerdem den Bau eines Bahnsteigs an der Bucher Straße. Zudem die Anbindung an die Nord-Süd-Achse in Richtung Berlin-Blankenburg.
In Los 2 geht es um die Verlängerung der Strecke von Berlin-Wartenberg bis Sellheimbrücke sowie um die Planung der Bahnhöfe Malchow Nord und Sellheimbrücke.
Los 3 dreht sich unter anderem, um die Planung des künftigen Turmbahnhofs Karower Kreuz zu planen. Dafür sollen drei Varianten betrachtet werden. In einer extra erstellten Machbarkeitsstudie sollen diese auf ihre Realisierbarkeit untersucht werden.
Wann die Strecke fertig sein soll, ist derzeit nicht klar. Die Planungsleisten sind für die Jahre 2025/26 vorgesehen, für das Los 3 bis 2027. Es handelt sich also um einen Blick in die Zukunft – wie bei so vielen anderen Bahnprojekten in Berlin-Brandenburg.
In der Gemeindeverwaltung im Mühlenbecker Land werde sich „über jeden Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs in unserer Region“ gefreut, sagte Bürgermeister Filippo Smaldino am Montag. „Gerade die zusätzliche Vernetzung mit dem östlichen Berlin macht diese Variante für unsere Bürgerinnen und Bürger sehr attraktiv. Wie ich aus der Berichterstattung ersehe, liegt der Schwerpunkt in dieser möglichen Verlängerung in der Erschließung von Entwicklungsgebieten rund um Berlin“, erklärte er weiter.
Da zähle das Mühlenbecker Land „selbstverständlich mit dazu“, so Filippo Smaldino. „Wir haben uns nicht nur in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt, sondern werden auch perspektivisch weiter wachsen und arbeiten aktuell an einigen spannenden Entwicklungsprojekten in unserer Gemeinde.“
Deshalb sei jeder Ansatz zu begrüßen, der weiteren Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, so der Bürgermeister weiter.
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