Die aktuelle Christvesperkritik 2024

2023 -> 24.12.2023

Ich weiß nicht so genau, ob das ein Fortschritt ist – die Meinungen gingen in unserer Gruppe auseinander: Der Männerchor singt jetzt mit Halbplayback. Wenn die Männer ihren Gesang abstimmen, dann läuft jetzt im Hintergrund Musik von einer CD – oder digital, von hinten konnten wir das nicht so genau sehen.
War es aber früher toll, dem Männerchor a cappella zu lauschen, brauchen sie nun Musik. Damals bekam ich immer eine Gänsehaut, wenn die Männer anfingen zu singen. Heute irgendwie auch, aber aus anderem Grund. Die Musik von der CD klingt wie aus einer Volksmusikshow. Und eines der Lieder klang, auch wenn sie hörbar kirchlich waren, überhaupt nicht weihnachtlich. Eher wie ein Shantysong aus dem Norden, und Ina Müller kommt gleich in die Kirche.

Pfarrer Humburg hat uns in seiner wieder sehr guten Predigt ein wenig die Leviten gelesen. Wir Deutschen würden zu viel meckern, zu viel jammern, und es sei oft Jammern auf hohem Niveau, wenn man vergleicht, was in anderen Regionen der Erde los ist. Er erinnerte auch an den Kinofilm „Merry Christmas“. Er spielt n der Kriegsfront 1914, und es geht um den Heiligabend, als spontan alle Kämpfe ruhten und alle Weihnachten feiern. Das Fest hat alle geeint, auch die Gegner. Das sei beeindruckend gewesen. Alle hätten sich danach gesehnt, dass der Krieg zu Ende gehe – wie heute auch.

Es ging aber auch ums Sparen. Schmachtenhagen hat keine eigene Kirchengemeinde mehr – Germendorf, Oranienburg und Schmachtenhagen gehören jetzt zusammen. In Schmachtenhagen solle nun gar keine Sonntagsgottesdienste mehr stattfinden, nur einmal im Monat eine Andacht am Sonnabend. Einerseits schade, aber andererseits ist die Gemeinde zu klein, und es kommen nur wenige in die Gottesdienste.
Gespart wird seit einiger Zeit auch an den Liederzetteln, stattdessen werden nun immer kleine, allgemeine Heftchen mit Liedern und Texten zu Weihnachten verteilt.
Allerdings muss ich gestehen, dass „Zu Bethlehem geboren“ irgendwie nicht mein Lied ist. Ich kenne es nicht, kenne auch die Melodie nicht, und dieses „eia, eia“ finde ich irgendwie, nun ja, albern.

Aber egal. Mit „Stille Nacht“ endete die Christvesper, und es begann der Heilige Abend.


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