Anke Potempa aus Bötzow hat eine fröhliche Geschichte als Kinderbuch herausgebracht und möchte damit eine positive Botschaft übermitteln
MAZ Oberhavel, 25.9.2024
Bötzow.
„Der kleine Wabs stellt sich vor. Er ist lustig, bunt und klein. Hat nur ein Arm und nur ein Bein. Das muss so sein, schau doch mal rein.“ So stellt die Autorin Anke Potempa aus Bötzow ihr Kinderbuch vor. Es ist Ende August erschienen und heißt „Wabs aus Stein – das kleine Wasserball-Turnschuh-Tier“. Es richtet sich an die ganz kleinen Kinder, die sich vor allem noch vorlesen lassen und sich dabei die Bilder im Buch anschauen.
Schlägt man das bunte Buch auf, dann lächelt einem der Wabs entgegen. „Aus Stein bin ich gewachsen und mache gern Faxen“, sagt er. Und die Kinder können dann verfolgen, wie Wabs, der liebenswürdige Stein, kleine Abenteuer erlebt. Eltern können ihren Kindern alles vorlesen, die Texte sind alle gereimt. Für noch mehr Spaß soll zudem ein dazugehöriges Wabs-Lied sorgen, das sich jeder anhören kann, der den QR-Code im Buch abscannt.
Anke Potempa ist glücklich, ihr Buch jetzt in der Hand zu halten. Die 53-Jährige will damit Kindern und Eltern eine Freude machen. „Es geht darum, dass Eltern den Kindern beibringen, tolerant zu sein“, erzählt sie. Heute würden Kinder oft gemobbt, wenn sie irgendwie anders sind als andere. „Egal, ob man dick ist, Pickel hat, keine Markenklamotten trägt – alle wollen doch nur glücklich und zufrieden sein“, sagt sie. Sie weiß, wovon sie spricht. Anke Potempa hat eine Tiefenschwerhörigkeit, gilt zu 60 Prozent als schwerbehindert. „Das ist im Alltag schwierig“, sagt sie. Wer mit ihr redet, muss etwas lauter sprechen, ein Hörgerät hilft ihr dabei nicht. „Man hat das während meiner Lehre festgestellt.“ Aber sie vermutet, dass sie das schon immer hatte.
Dass ihre Hauptfigur im Buch ein Stein ist, ist kein Zufall. „Ich bemale seit zwei Jahren Steine.“ Beim Spazierengehen achtet sie immer darauf, ob sie schöne Steine findet, mit denen sie arbeiten könne. Einen der Steine hat sie dann so bemalt, dass daraus eine Figur wurde – der Waps mit einem Arm und einem Bein. „So hat sich das alles entwickelt“, sagt die Bötzowerin. Im Buch lernt er am Strand seine Freundin Luma kennen. Während die Eltern vorlesen, können die Kinder beispielsweise in den Bildern des Buches kleine Herzchen finden, die dort versteckt sind.
Etwa drei Monate hat Anke Potempa an dem Buch gearbeitet, an den Texten, Bildern und der Gesamtgestaltung. „Ich möchte, dass es wenigstens regional Anklang findet.“ Denn der Gedanke, der hinter der Geschichte stehe, sei ein durchweg positiver. „Das Buch wird nicht die Welt retten, aber es war mein Herzenswunsch, es zu schreiben.“ Ein Kinderbuch über einen Stein, der Abenteuer erlebt – das ist ungewöhnlich. „Ich denke auch, dass es so was noch nicht gibt. Oder hatte schon mal jemand einen Stein als Hauptfigur?“, sagt sie schmunzelnd. Anke Potempa stammt aus Hennigsdorf, dort ist sie 1971 auch geboren worden. „Da habe ich jahrelang auch gewohnt.“ Später zog sie in den Ortsteil Nieder Neuendorf, 2017 dann nach Bötzow in Oberkrämer. „Bötzow kannten wir von früher, hier gab es immer die Kirmes“, erinnert sie sich. Mit ihrem Mann hat sie sich im Ort ein Haus gekauft. „Es ist schön ruhig hier und ich bin nicht zu weit weg von meiner Arbeit.“ Sie arbeitet als Mediendesignerin in Hennigsdorf, entwirft Plakate, Flyer, Kalender und andere grafische Dinge. „Ganz früher wollte ich mal Keramik-Malerin werden“, erinnert sie sich. Aber da sei „kein Rankommen“ gewesen. So begann sie 1996 die Ausbildung zur Mediendesignerin.
Wer sich im Haus der Potempas umschaut, wird merken, dass die 53-Jährige außerordentlich kreativ ist – mit Steinen, aber nicht nur. So gibt es eine Schale mit lauter bemalten Steinen, die wie verschiedene bekannte Schokoriegel-Marken aussehen. Oder wie eine Banane. Oder wie eine Packung Tee. Oder wie eine Handtasche. Auf einer Kommode liegt auf einem Teller ein Burger mit Brötchen, Fleisch und mehr – alles jeweils aus Stein und entsprechend bemalt. Eine riesige Vielfalt.
„Ich mag Steine, weil sie ein Naturprodukt sind“, sagt die Bötzowerin. „Ich mag das Sammeln, man ist draußen, und ich freue mich, wenn ich schöne Formen finde, wo etwas draus entstehen kann. Es ist immer gut, wenn der Stein schon eine Form hat, wo ich etwas draus machen kann.“ Außerdem malt sie, sogar kleine witzige Comiczeichnungen sind dabei. Außerdem stickt und näht sie. „Und ich koche unwahrscheinlich gerne, und ich denke, auch ganz gut.“ Die große Kreativität habe sie von ihrer Mutter, sagt sie. Sie ist verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn sowie eine auch erwachsene Tochter, die ihr Mann mit in die Ehe gebracht hat.
Nun hofft Anke Potempa, dass auch anderen Kindern und Eltern ihr Buch gefällt. In den Kitas in der Gegend habe sie schon einige Flyer verteilt. Das Buch gibt es aber auch im Shop bei Epubli, bei Amazon und Co sowie im Buchhandel.
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