Nach 27 Jahren auf die andere Havel-Seite

Die 27 ist meine inoffizielle Glückszahl. Nach ziemlich genau 27 Jahren musste ich kürzlich Abschied von den Büroräumen nehmen, in denen ich so wahnsinnig viel erlebt und natürlich auch gearbeitet habe.

Die MAZ in Oranienburg ist auf die andere Havel-Seite gezogen, von der Mittelstraße in die Havelstraße.
In der Mittelstraße waren die Räume zu groß geworden – damals, rund um die Jahrtausendwende war die Presselandschaft noch eine ganz andere als heute. Damals arbeiteten sehr viel mehr Leute bei uns, es waren auch wesentlich mehr Seiten vollzuschreiben als heute. Inzwischen arbeiten wir online, die Seiten stellen andere zusammen.

Für mich war der Umzug durchaus emotional. 27 Jahre, wie gesagt.
1997 war es, als ich Mitte Juni das erste Mal dort war, weil man mich eingeladen hatte, bei der Jugendredaktion mitzuarbeiten. Von da an war ich freier Mitarbeiter.
Jugendredaktion, irgendwann auch Berichterstattung über und für Erwachsene. Später das Volontariat.

Ich hatte mit vielen Kolleginnen und Kollegen zu tun. Viele sind nicht mehr dabei, einige sind gar nicht mehr da. Ich erlebte dort eine Chefin und vier Chefs. Ich traf dort spannende Menschen.
In Erinnerung bleibt der 11. September, der uns im Büro auch lähmte. Und in Erinnerung bleibt auch der eine oder andere oder andere oder andere (…) Wasserschaden.

Jetzt haben wir ein neues Büro, alles ist ein bisschen anders – ich bin ja nicht regelmäßig dort -, aber die Reise geht weiter.

Am Abend, bevor ich die Schlüssel abgeben musste, stand ich noch mal ganz alleine im schon ausgeräumten Büro und ließ Gedanken und Erinnerungen schweifen. Es war ein echter Abschied, und es war auch irgendwie traurig.

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