Pergamonmuseum und Co: In 20 Jahren viele Fassaden gereinigt

Die Firma Aquapower von Marcel Neie in Marwitz feiert Jubiläum – der Firmenchef wehrt sich gegen Gerüchte

MAZ Oberhavel, 5.3.2024

Marwitz.
Es gibt Gerüchte im Dorf. Aber wie es so oft mit Gerüchten ist: Sie stimmen nicht. Marcel Neie und seine Firma Aquapower schließen nicht. Und auch der Kfz- und Oldtimerservice geht weiter – nur mit neuem Namen und neuen Betreibern, die aber zum „alten“ Team gehören. Beide Firmen sollen wachsen.

Marcel Neie ist es wichtig, dass diese Gerüchte aus der Welt geschaffen werden – denn eigentlich gibt es in Marwitz viel mehr gerade Gründe zum Feiern. Denn die Firma Aquapower feiert bald das 20. Jubiläum. Am 1. April 2004 wurde sie gegründet, „zu Hause in meiner Garage“, wie sich Marcel Neie erinnert.
Er hatte gerade die Lehre als Trockenbauer hinter sich. Die Idee, eine eigene Firma zu gründen, „ist über Nacht entstanden“, sagt er.

Heute hat Aquapower aus Marwitz den Schwerpunkt auf Fassadenreinigungen, gerade im Bereich der denkmalgeschützten Gebäude. Gearbeitet werde im Sandstrahlverfahren, aber auch mit Trockeneis-Strahlen mit Kugelstrahlen.
„Meine ersten Aufträge hatte ich damals aber als Fensterputzer im gewerblichen Bereich“, sagt Marcel Neie. „Ich habe mich zu Beginn mit den Gelben Seiten hingesetzt.“ Dann habe er sich bei diversen Firmen gemeldet. „Ich bin der Neue, ich brauche Arbeit.“ So fing es an. Aber schon im Laufe des ersten Jahres hatte er einige sehr gute Aufträge.

Seine wichtigsten Objekte in den vergangenen zwei Jahrzehnten waren beispielsweise die Fassaden des Berliner Pergamonmuseums, der Staatsbibliothek, der Neuen Nationalgalerie, auch das Schloss Babelsberg in Potsdam oder das Rathaus in München. Der erste ganz große Auftrag war die Fassade des Karl-Benz-Museums in Ladenburg, östlich von Mannheim.
Es seien vor allem Klinker- und Natursteine, die er und sein Team bearbeiten. Die Firma sei aber auch öfter zu privaten Fassaden unterwegs, um sie zu reinigen. Auch die Reinigung von Dachflächen gehöre zum Portfolio des Marwitzer Unternehmens.

Was aber sei dort zu reinigen? „Es sind Dreck und Verschmutzungen, aber auch Graffiti.“ Da gebe es ein Auf und Ab. Was nachgelassen habe, seien beschmutzte Fassaden durch sauren Regen. „Aber das ist eine Mutmaßung von mir“, so Marcel Neie. Aber auch schadstoffbelastete Flächen kann die Firma reinigen. Da gehe es um Schwermetalle oder auch asbesthaltige Beschichtungen. Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Krampnitz bei Potsdam seien mehrere Farbschichten entfernt worden, um den Urzustand wiederherzustellen.

Im Laufe der Zeit sei auf dem Gelände auch eine Werkstatt eingerichtet worden. Durch Trockeneisstahlen können bei Autos Öle, Fette und Unterbodenschutz entfernt werden. Die Leute hätten dann gefragt, wo sie sich für weitere Arbeiten an Fahrzeugen hinwenden könnten. „Da hat es sich so ergeben, dass wir eine Werkstatt eröffnet haben.“ Mit Schwerpunkt gerade am Anfang auf Oldtimer, später auch mit neuen Modellen. „Im Moment gehört die Werkstatt zu Aquapower.“

Doch das wird sich ändern – und das hat vermutlich zu den falschen Gerüchten geführt. Am 1. April wird der Kfz- und Oldtimerservice eigenständig und umbenannt in Motorenschmiede Marwitz GmbH. Das jetzt schon bekannte Personal bleibt.
„Es ist auch ein zeitlicher Aspekt“, sagt Marcel Neie. „Ich kann nicht mich nicht um alles gleichzeitig kümmern.“ Beide Unternehmen sollen ihr Arbeitsspektrum erweitern. So hat Aquapower inzwischen auch den Handel für Sandstrahlmittel übernommen.

Seit 2013 ist Aquapower auf dem Gelände an der Breiten Straße 7a in Marwitz. „Ich habe den Hof damals gekauft, ich wollte mich vergrößern.“ Inzwischen ist das Gelände saniert, der Gewerbehof trägt den Namen „Flur 150“. „Ich wollte den modernen Charme mit dem Alten verbinden“, sagt Marcel Neie. Rund 1,5 Millionen Euro wurden dort investiert.

Ein Problem sei es, neue Mitarbeitende zu bekommen. „Das ist heute fast unmöglich, und zwar in allen Bereichen.“ Ebenso bestehe das Problem bei den Auszubildenden. Andererseits „gibt es bei uns Mitarbeiter, die sind jetzt 14 Jahre im Unternehmen.“ Marcel Neie sagt dazu: „Herkommen, miteinander reden, Probe arbeiten.“


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert