Wir laufen den Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg entlang – da vorne steht mein Auto, dann können wir nach Hause düsen.
Wir überqueren die große Kreuzung, wir laufen, wir laufen, wir laufen. Und irgendwie hätte doch da mein Auto stehen müssen.

Wir laufen noch mal zurück, aber ich bin mir schnell sicher: Das Auto ist weg. Ich weiß noch, wie ich ein paar Meter weiter zum Parkautomaten gelaufen bin, und da vorne ist eine Linie auf der Fahrbahn, die mir vorhin aufgefallen war.
Das Auto ist weg.

Ich bin erstaunlich ruhig, aber male mir im Hinterkopf schon aus, was jetzt wieder für Scherereien beginnen – und was denn alles im Auto rumliegt.
Unterdessen schaue ich nach der Hausnummer, vor der mein Auto gestanden hat, um der Polizei eine genaue Adresse nennen zu können.

Da fällt mir was auf: eine Bushaltestelle. Diese ist nur von 23 bis 5 Uhr in Betrieb. Heißt: Erst ab 23 Uhr ist das relevant. Es ist jetzt nach 1 Uhr.
Das Schild steht nicht direkt an der Straße, sondern ziemlich eingerückt auf dem Gehweg. Irgendwelche Wartehäuschen gibt es auch nicht. Es ist mir schlicht nicht aufgefallen.

Wir beschließen, die 110 anzurufen. Dort sage ich, was los ist, äußere aber schon meinen Verdacht, und tatsächlich findet der Mann am anderen Ende der Leitung mein Auto im System. Umgesetzt.
Ich werde gleich zu einem anderen Typen weitergeleitet, der mir sagt, wo mein Auto steht – am Platz der Luftbrücke. Und dass das wohl 250 Euro kosten wird. Ich bekomme bald Post.

Wir laufen gute 15 Minuten über den Mehringdamm zur Platz der Luftbrücke. Immerhin sehe ich so zum ersten Mal aufmerksam das Luftbrückendenkmal. Ist doch auch schön, irgendwann gegen halb 2.
Das Auto stand dann tatsächlich auf einem Parkplatz auf dem Platz der Luftbrücke. Und jetzt warte ich auf die Rechnung(en).
Na ja, immerhin nicht geklaut.