Abends nach Elf beim Edeka an der Greifswalder

Während in Oranienburg die letzten beiden Supermärkte um 22 Uhr schließen, kann man in Berlin teilweise rund um die Uhr einkaufen. Beim Edeka an der Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg kann man in der Regel bis Mitternacht einkaufen.

Es ist ein Freitagabend, kurz nach 23 Uhr. Als ich den Supermarkt betrete, ist es alles andere als leer. Es herrscht noch ziemlicher Trubel. Vor dem Hintereingang, zum Parkplatz hin, stehen zwei Betrunkene, die sich irgendwas zulallen.
Als ich am Kühlregal mit den abgepackten Salaten stehe, kommt eine Gruppe Jugendlicher rein, laut krakeelend. Ich kann gar nicht so schnell gucken, da macht sich schon ein Security-Typ schnellen Schrittes auf in Richtung der jungen Leute.

Es ist bei erstaunlich vielen Edeka-Märkten zu sehen – sie sind oft schön eingerichtet, haben ein ganz gutes Angebot. Bei den Getränkeabteilungen aber hat man oft gespart. Die Abteilungen sind meist zu eng. Ganz besonders in der Greifswalder Straße, wo sich die Getränkekästen noch vor den eigentlichen Regalen türmen. Es gibt viel mehr Getränke als ins Regal passen.

Zwei Kassen sind geöffnet – und an beiden reicht die Schlange bis weit in die Regalreihen. Vermutlich ist nach 23 Uhr nicht mehr genug Personal zu bekommen. Aber die Leute an der Kasse sind flink.

Hinter mir beginnen sich ein Mann und eine Frau zu streiten, beide in den 20ern. Wieder schleicht sich ein Security-Mann an und fordert den Mann auf, den Laden zu verlassen. Harte Sitten, aber vielleicht ist der Typ schon vorher aufgefallen. Lautstark weigert er sich, zu gehen. Die Frau redet auch auf ihn ein. Der Sicherheitsmann muss mit Nachdruck seinen Wunsch zur Umsetzung bringen.

Als ich an der Kasse bin, kommt es dann im Bereich zwischen Kassen und Ausgang zu leichten Tumulten. Eine Frau schreit rum, lässt schließlich eine Flasche fallen. Zeternd – und wieder ist der Security-Mann im Spiel – wird sie rausgebracht.
Die Frau an der Kasse ignoriert das Geschehen weitgehend – nur mit Blicken zeigen wir uns, dass wir es mitbekommen haben, was da los war.

Als ich rauslaufe muss ich an der Alkoholpfütze vorbei. Gerade beginnt eine Frau aufzuwischen, und draußen, vor der Tür, hört man noch, wie die Frau von vorhin immer wieder rumschreiend in Richtung Straße läuft.
Als ich am Auto stehe, nähern sich mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Blaulicht. An der Kreuzung vor der Tramhaltestelle kommt es offenbar zum Showdown – ich seh ihn nur aus der Ferne…

Immer wieder gibt es Doku aus dem „Kult“-Penny-Markt an der Hamburger Reeperbahn. Über den Edeka an der Greifswalder Straße ließe sich das sicherlich auch machen…


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Kommentare

2 Antworten zu „Abends nach Elf beim Edeka an der Greifswalder“

  1. Felix

    Das sind ja erschreckende Zustände in unserer alten Heimat.

  2. RT

    Ohja! 😀

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