(1) -> 13.4.2023

Vermutlich ist das gewollt: Es gibt auf der AIDAluna keine Wegweiser. Wer von A nach B will, muss sich auf Expedition begeben. Einerseits ist es besonders am ersten Tag so, dass man eigentlich ständig am Suchen ist: Vor allem, wenn es darum geht, auf einer Etage von vorn nach hinten zu gelangen. Muss man nun durch die Bar oder geht es irgendwo außenrum? Muss man übers Pooldeck oder gibt es einen anderen Weg?
An einigen Stellen hängen zwar Überblickskarten mit allen Decks, aber es gibt ansonsten keine Schilder. Der Vorteil ist: Man entdeckt das Schiff und was es alles gibt. Man geht mit wachen Sinnen durch die Flure, merkt sich, was wo ist. Das ist dann eigentlich doch gar nicht so schlecht, auch wenn man sich anfangs ein bisschen drüber ärgert.

So stand ich an einem Abend auf Deck 12 und fragte mich, wie ich denn zur Anytime-Bar gelange, auf der anderen Seite des Schiffs, ganz hinten. Es hat ein bisschen gedauert, dass es nur übers Pooldeck geht. Oder man geht gleich in einem der anderen Decks in Richtung Heck und fährt mit dem Fahrstuhl hoch. Klingt kompliziert, aber wie gesagt: Irgendwann hat man’s drauf.

In der Anytime-Bar fand nämlich das Event statt, das sich zu meinem Urlaubshighlight entwickeln sollte: die Silent-Disco. Die funktioniert so: Vorn stehen drei DJs, man bekommt Kopfhörer und kann sich per Umschalter aussuchen, wessen und welche Musik man hören möchte. Und es war auch nicht so, dass der eine nur Schlager oder nur 80er spielte. Das sorgte für Abwechslung. Und es war alles dabei: von den Schlagern, die NDW, Pop, Techno, aktuelle Charts.
Ohne Kopfhörer hörte man auch keine Musik – nur was die Leute so mitsangen. Weil jeder DJ seine eigene Farbe hatte, konnte man auch an den Kopfhörern der anderen Leute sehen, was die hören. Das war spannend, weil man immer mal wieder „Umschaltwellen“ sah. Oder man beobachtete Paare, wo sie und er nach anderen Songs tanzten. Einmal bildete sich um mich herum eine Polonaise – weil ich den entsprechenden Song aber doof fand, schaltet ich zu meinem DJ zurück und machte auch nicht bei der Polonaise mit.
Eigentlich wollte ich gar nicht so lange bleiben. Es wurden mehr als zweieinhalb Stunden – und sie machten großen Spaß!