Mystischer Schmuck aus Marwitz

Uta Wiebe betreibt seit einigen Monaten einen Onlineshop – sie baut Ketten mit speziellen Anhängern zusammen und stellt besondere Notizbücher her

MAZ Oberhavel, 30.3.2023

Marwitz.
Vor dem Frauentag waren es vor allem Männer, die bei Uta Wiebe im Onlineshop eingekauft haben. Auch vor Weihnachten hatte die Marwitzerin viele männliche Kunden – was sonst eher anders ist, wie sie sagt.
Uta Wiebe betreibt seit Oktober 2022 den Onlineshop „My Mystic Garden“. „Den Namen habe ich mir schon vor langer Zeit gesichert.“ Sie verkauft über die Plattform Etsy. Dabei handelt es sich um einen Online-Marktplatz für den Kauf und Verkauf von handgemachten Produkten, Vintage und Künstlerbedarf. Es ist vor allem Schmuck, den die 54-Jährige dort anbietet – aber nicht ausschließlich.

Ihr gehe es vor allem darum, Neues zu schaffen, in dem verschiedene Bestandteile zusammengefügt werden. Es sind Ketten mit den verschiedensten Anhängern. „Ich mache sowas schon mein ganzes Leben lang.“ Dass sie das, was sie dort herstellt, auch verkauft – das ist noch relativ neu.
Der Name ihres Onlineshops – „My Mystic Garden“ – mag erst mal ein wenig irreführend sein, denn es handelt sich nicht um Produkte für den Garten. „Aber ich habe lange überlegt, einen Namen zu finden, der alles abdeckt, der im Deutschen und im Englischen funktioniert.“ Und vielleicht wird sie später mal auch Deko-Waren herstellen. Vor allem sei es aber „magischer Schmuck“, sagt sie. „Ich versuche, Schmuck zu machen, den ich auch selbst gern kaufen würde. Es sind so ein bisschen die Zauberwelten.“ Ein wenig Mystik, aber auch die schönen Dinge des Lebens – ein Pilz zum Beispiel oder eine Blüte oder, gerade passend zu Ostern, ein kleines Häschen-Gesicht. „Die Blumen sind passend zum Frühling, der ja jetzt kommt.“

Die einzelnen Materialen hat sie entweder schon bei sich zu Hause oder sie kauft sie im Onlinehandel oder unterwegs im Urlaub. Sie verwendet Silberketten, aber zum Beispiel auch Textilkordelketten. Ihr Lieblingsanhänger ist der mit einem Herz in Schwarz-weiß. „Aber es könnten bald auch mal wieder Blumen werden“, ergänzt die Marwitzerin. Verkaufsschlager seien derzeit eine kleine Blume am Anhänger und auch ein kleiner, blauer Schmetterling. „Das ist eine kleine Kinderkette“, so Uta Wiebe. „Für mich ist die Arbeit daran eine Entspannung“, sagt sie. „Es erfüllt mich mit Freude.“ Natürlich sei das nicht an jedem Tag gleich.

Im Angebot hat sie aber auch künstlerisch gestaltete Notizbücher. „Ich möchte später auch noch mehr in diese Richtung gehen.“ Sie hat diese Art der Notizbücher zu Coronazeiten bei Instagram entdeckt. Sie sind speziell eingefärbt oder auch bemalt, sie fühlen sich auch besonders an. Der Umschlag wurde beispielsweise aus einem Briefumschlag hergestellt. Das Papier wurde mit Kaffee oder Pflanzenfarben bearbeitet. „Man tränkt das Papier in Kaffee und legt dann Blätter drauf.“ Das Papier müsse dann zum Trocknen auf die Terrasse. Es dürfe allerdings nicht windig sein. Das Ergebnis ist Kunst – und fast will man da eigentlich gar nichts reinschreiben, weil es so schön aussieht.
„Hier kennt man solche Arten der Notizbücher gar nicht so, aber man muss ja mal anfangen“, sagt Uta Wiebe mit einem Schmunzeln. Entsprechend oft verkaufe sie diese Büchlein bislang noch nicht, aber sie hofft, dass sich das in Zukunft noch ändere.

Ursprünglich wollte sie ihre Artikel auch international verkaufen. „Das ist aber rechtlich kompliziert.“ Man müsse überall in der jeweiligen Landessprache die Waren anbieten und beschreiben. Momentan verkaufe sie deshalb nur innerhalb von Deutschland. Sie macht das vor allem aus Spaß an der Freude. „Reich wird man damit nicht“, sagt sie. Sie überlegt allerdings, ob sie in Zukunft auch mal auf verschiedene Märkte geht, um auch dort ihre verschiedenen Waren anzubieten. Spruchreif ist da aber noch nichts. Auf lange Sicht überlegt sie auch, einen eigenen Onlineshop zu eröffnen, um sich nicht ewig an Etsy binden zu müssen.

Wie viel Zeit momentan für ihr Kleinunternehmen „My Mystic Garden“ draufgeht, könne sie gar nicht sagen. „Ich überlege das gar nicht, weil ich das alles gar nicht als Arbeit sehe, vom Herstellen bis zum Reinstellen.“ Mit den Kundenreaktionen auf ihre künstlerischen Produkte sei sie bislang sehr zufrieden.

Gut 20 Jahre lang lebt sie mit ihrer Familie in Marwitz. „Ich komme ursprünglich aus Dresden“, erzählt sie. Nachdem sie ihren Mann kennengelernt hatte, zog sie nach Velten. „Dann haben wir uns überlegt, dass wir bauen wollen.“ Das geschah dann in Marwitz. „Ich bin vollkommen zufrieden hier“, sagt sie über das Dorf. „Bis jetzt haben wir das nie bereut, ich fühle mich hier sehr gut angekommen.“ In Velten sei das nie der Fall gewesen. „Es gibt hier eine entspannte Nachbarschaft.“ Zu ihren Hobbys zählen der Garten, die Natur und der Sport – und natürlich der Schmuck und die Notizbücher.

MyMysticGarden.etsy.com.


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Kommentare

2 Antworten zu „Mystischer Schmuck aus Marwitz“

  1. Olivia B

    Ihr Schreibstil ist fesselnd! Ich war vom ersten Absatz an gefesselt.

  2. Kautschuk Dämmmatte

    Dieser Artikel ist ein perfektes Beispiel für ausgezeichnetes Schreiben und gründliche Recherche. Großartige Arbeit!

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