Lisa Schmunck hat im Wensickendorfer Landhotel Classic ihre Ausbildungabsolviert – inzwischen hat die 32-Jährige es übernommen und hat viele Pläne

MAZ Oberhavel, 15.3.2023

Wensickendorf.
Es ist eine Rückkehr, aber es ist trotzdem auch ein Neustart. Vor 13 Jahren hat Lisa Schmunck im Wensickendorfer Landhotel Classic ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert – und jetzt hat sie das Haus übernommen. „Es ist wie nach Hause kommen“, sagt die 32-Jährige.

Inzwischen hat sie in einer Hotelfachschule in Berlin studiert, sie hat ihren Ausbilderschein gemacht, sie hat Erfahrungen in Berlin und in den USA gesammelt. Zuletzt war sie Personaldisponentin in einer Zeitarbeitsfirma. „Der Plan war immer, mich selbstständig zu machen.“ Den hat sie nun in Wensickendorf umgesetzt – was für sie selbst auch deshalb so schön ist, weil Lisa Schmunck Wensickendorferin ist – seit 1997. Ihre Wirkungsstätte liegt nun also „um die Ecke“. „Es war ein Wunsch und ein Traum, um so schöner, dass es geklappt hat.“
„Ich bin pro-aktiv auf die vorherigen Eigentümer zugegangen“, erzählt sie. Seit dem 1. Februar nun leitet sie das Haus, das direkt an der Bundesstraße 273 steht. Das Landhotel Classic hat 18 Doppel- und zehn Einzelzimmer. „Frühstück bieten wir auch an, für unsere Übernachtungsgäste“, sagt Lisa Schmunck. Ansonsten steht das Hotel für private Familienfeiern offen. „Ein Großteil davon sind Hochzeiten. Wir sind ein Hochzeitshaus. Das ist das, was wir können.“ Ab er auch Firmen können sich einmieten, zum Beispiel für die Weihnachtsfeiern am Jahresende.

Erst vor wenigen Jahren ist das Haus renoviert worden. Es wurde neu gestrichen, die Auslegeware ist erneuert, die Stühle sind neu gepolstert, alles sei insgesamt viel frischer. „Es ist ein altes Haus, da gibt es immer viel zu tun, kleinere Schönheitsreparaturen bleiben da nie aus. Aber es ist ganz gut in Schuss.“ Der nahtlose Übergang sei ihr sehr wichtig gewesen, sagt Lisa Schmunck. „Zu zeigen, dass es für die Gäste weitergeht wie bisher.“
Was es momentan nicht gibt: einen öffentlichen Gaststättenbetrieb, also das „À-la-carte-Geschäft“. „Das ist noch ein Wunsch von uns“, sagt die Hotelchefin. Ob der wieder möglich sei, werde sich im Laufe des Jahres zeigen. „In diesem Jahr wird es wohl erst mal bei Veranstaltungen bleiben.“ Davon wird es in Zukunft wieder mehr geben. „Im ersten Jahr ist das eine ganz bunte Mischung, mal sehen, wohin die Reise geht.“ Der Start war am Sonnabend mit einer Tanzveranstaltung mit DJ. Am Ostersonntag, 9. April, ist von 10 bis 14 Uhr unter dem Motto „Ostern mit der ganzen Familie“ ein Brunch geplant. Auch zum Herrentag und zu Pfingsten gibt es Veranstaltungen im Wensickendorfer Hotel. „Silvester feiern wir in diesem Jahr auch wieder.“ Geplant sei ein Büfett, dazu Sekt und Pfannkuchen um Mitternacht. „Es gibt außerdem ein Showprogramm mit DJ.“ Welche Programmpunkte sonst noch auf die Gäste warten, solle aber noch nicht verraten werden.

Kürzlich war „Tag der offenen Tür“. Dort füllten die Besucher auch Fragebögen aus. „Die Wünsche waren bunt gemischt“, erzählt Lisa Schmunck. „Ein Krimidinner war dabei und viele anderen Ideen. Es soll ja nicht langweilig werden.“

Viele Menschen, die beruflich unterwegs sind, nutzen das Wensickendorfer Hotel. „Unsere Zimmerausstattung ist solide und ordentlich.“ Es richte sich weniger an Langzeitbesucher, eher an Menschen die kurzfristige Übernachtungen buchen – auch an die Menschen, die im Hotel selbst feiern.
Zum Beispiel die Hochzeiten, von denen im Hotel recht viele gefeiert werden. „Wir haben dafür eine tolle Location“, sagt Lisa Schmuck selbstbewusst. „Wir haben das Equipment, und wir haben in diesem Segment viel Erfahrung. Wir begleiten die Paare vom ersten Gedanken an die Hochzeit bis zur Feier selbst und zum Feinschliff.“ Es gehe schließlich darum, den Leuten den schönsten Tag in ihrem Leben zu gestalten. „Die Paare bekommen verschiedene Kontakte von uns an die Hand.“ Da gehe es um DJs, Floristen oder Bäcker und Konditoren. „Da wollen wir vor allem regional arbeiten, also mit Firmen aus dem Umkreis. Das ist wichtig, gerade hier im Dorf. Man muss zusammenarbeiten.“ Kurze Wege würde vieles reibungsloser machen.
Für die Hochzeiten werde ein Komplettpreis festgelegt. Darin sind das Essen, die Getränke, die Deko, die Arrangements. Um alles andere, also die große Hochzeitstorte und das Programm drumherum kümmern sich die Kunden selber. In der Regel sei zwischen 1 bis 3 Uhr Schluss. Vertraglich sei die 1-Uhr-Marke festgelegt.

Die aktuellen Preissteigerungen seien momentan ein ganz großes Thema. „Die Kalkulationen sind gerade sehr schwierig. Und man kann noch gar nicht sagen, wohin die Reise geht.“ In dieser Zeit gebe sie vorab gar keine Preise raus, weil sich alles sehr unterschiedlich entwickle. Das betreffe nicht mehr die für dieses Jahr geplanten Feiern, aber durchaus die im kommenden Jahr. „Da braucht man auch ganz viel Fingerspitzengefühl“, sagt Lisa Schmunck.

Für sie sei aber ganz klar: „Kommunikation ist ganz wichtig.“ Wenn Fragen auftauchen, dann freue sie sich über einen Anruf. „Einfach nachfragen, wenn was ist.“ Eventuell seien auch in diesem Jahr noch einige Termine für Feiern zu bekommen, auch im Sommer. „Aber wir können uns nicht beklagen“, sagt die Wensickendorferin. „Das Interesse der Menschen ist geweckt, was ja so ein Wechsel auch immer mit sich bringt.“ Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe – und hat auch Pläne. In fünf bis zehn Jahren könnte es einen Anbau geben, zum Beispiel für einen Spa-Bereich.