10.000 Pfannkuchen aus Schwante: Damit der Fasching auch gut schmeckt

Das Gebäck erlebt rund um den Rosenmontag, am 11.11. und zu Silvester seine Spitzenzeiten – die Produktion bei der Bäckerei Plentz in Schwante beginnt schon am Vortag

MAZ Oberhavel, 21.2.2023

Schwante.
Wenn es um Pfannkuchen geht, dann gibt es hierzulande drei wichtige Markierungen im Kalender: den Fasching mit Rosenmontag und Fastnachtsdienstag, den 11.11. und Silvester. Das sind die Tage, an denen besonders viele Pfannkuchen gekauft werden.

Bei der Bäckerei Plentz in Schwante werden in der Regel etwa 1200 Pfannkuchen am Tag hergestellt. Jetzt, zu Rosenmontag waren es etwa 10.000. „Silvester liegen wir noch mal weit drüber, da sind es 33.000“, sagt Produktionsleiter Jens Wittig. „Das schaffen wir nicht in einer Nacht. Die mögliche Stückproduktion liege bei 12.000 bis 14.000.
In den Filialen in Schwante, Velten, Germendorf und Oranienburg werden Pfannkuchen in acht Sorten verkauft. „Am beliebtesten ist klassisch der Pfannkuchen mit Pflaumenmus“, so Jens Wittig weiter. Ansonsten gebe es die mit Eierlikör, Baileys, Mandelmarzipan, Apfel, Vierfruchtmarmelade und Schokolade. Und mit Senf. Allerdings kommt die scharfe Scherzversion des Gebäcks wohl zunehmend aus der Mode. Gerade mal 25 Senf-Pfannkuchen seien für Rosenmontag produziert worden, sagte Jens Wittig. Diese Sorte gebe es nur auf Bestellung.

Damit auch dieses Jahr zum Fasching wieder die Pfannkuchen in den Läden liegen konnten, haben zehn Leute dafür gearbeitet – und das seit Sonntagnachmittag. Die Hauptarbeit erfolgte in der Nacht zum Montag.
Jens Wittig erklärt, wie die Pfannkuchen entstehen. „Zuerst werden die Zutaten abgewogen“, erzählt er. Dann würde der Teig geknetet. „Man muss ihn dann eine Weile ruhen lassen.“ Danach werden sie noch mal angeknetet und portioniert. In der 170 Grad Celsius heißen Fritteuse werden sie dann sechs Minuten lang gebacken. Bis dahin sind die Pfannkuchen noch alle einheitlich. Danach erst kommen die verschiedenen Füllungen in den Teig. Schließlich noch die Glasur, die bei den verschiedenen Pfannkuchensorten auch unterschiedlich ist.
Jens Wittig hat den Vorteil, direkt an der Basis zu sein und probieren zu können, wenn sie gerade erst fertig geworden sind: „Wenn die Pfannkuchen eine ganz frische Füllung haben, das ist ein himmelweiter Unterschied.“ Er liebt das, und deshalb würde ihm das Gebäck auch niemals zu viel.

Ist es fertig, dann kommt es in Kisten und kommt in die Filialen. „Normalerweise werden sie ab etwa 2.30 Uhr ausgefahren“, erzählt Jens Wittig. Das Ausfahren ist auch deshalb nötig, weil der Platz in der Schwantener Backstube begrenzt ist. Problematisch sei das aber vor allem Silvester, wenn dreimal so viele Pfannkuchen hergestellt werden als am Rosenmontag. „Da ist die Versandhalle schon am Vorabend um 21 Uhr voll, und wir müssen mit dem Ausfahren dann schon beginnen.“

Die meisten Pfannkuchen werden auch verkauft – die Retourenquote liege nur bei etwa fünf bis acht Prozent. Wie das Geschäft laufen könnte, werde genau beobachtet. „Nach Silvester werten wir aus, wie der Tag verlief.“ Schon dann beginne die Planung für Rosenmontag. Insbesondere die Leitungen der Filialen würden dabei eine große Rolle spielen. Sie würden gewissermaßen das Ohr an den Kunden haben.
Grundsätzlich gehe der Pfannkuchen-Verkauf leicht zurück. „Aber traditionell ist es so, dass die Menschen den Rosenmontag, den 11.11. und Silvester mit Pfannkuchen assoziieren.“ Gerade Rosenmontag würde viel an Menschen verkauft werden, die die Pfannkuchen dann mit ins Büro nehmen und dort verteilen. „Diese Sondertage sind speziell“, bestätigt Alexander Plentz, der in der Bäckerei für das Marketing zuständig ist. „Und der Karneval ist ein Thema, das wächst.“

Die meisten Pfannkuchen werden nach Schätzungen des Unternehmens in Velten verkauft. „Silvester haben wir dort einen Verkaufswagen, wo nur die Pfannkuchen verkauft werden“, sagt Jens Wittig. In diesem Jahr ist der nächsten Pfannkuchentag – Silvester – allerdings ein Sonntag. Weil die Bäckerei Plentz ein Unternehmen mit kirchlichen Wurzeln ist, bleiben die Filialen sonntags geschlossen, auch Silvester. „Beim letzten Mal, wo das so war, hat sich gezeigt, dass die Leute dann am Sonnabend genauso viel kaufen.“ In diesem Jahr gibt es die Silvester-Pfannkuchen also schon am 30. Dezember.

Bei Plentz werden die Pfannkuchen auch in Zukunft so heißen. Immer mal wieder gibt es Diskussionen, wie denn das Gebäck nun heißt. In anderen Regionen heißen sie Krapfen. „Meine Frau stammt aus Hagen, sie nennt sie Berliner“, sagt Alexander Plentz. Verbreitet sei in den Geschäften aber auch „Das da“, begleitet von einem Fingerzeig in Richtung Auslage.

Auch am Fastnachtsdienstag ist der Pfannkuchen noch mal sehr angesagt. Danach beginnt wieder die normale Produktion.


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