Wo der Chef noch selbst bedient

Viele wissen das gar nicht, aber an der Karl-Marx-Allee in Berlin-Friedrichshain, unweit des Frankfurter Tores, gibt es ein Theater. Es ist nicht neu, es gibt es schon eine Weile. Neu ist, dass es seit April 2022 von Johannes Hallervorden geleitet wird. Im Theater „Berliner Schnauze“ tritt er auch oft selbst auf.

Es ist ein sehr kleines Theater, es hat gerade mal 90 Plätze. Kommt man von der Straße rein, steht man im kleinen Foyer mit einer Bar. Dort bedient einen der Chef noch selbst. Hin und wieder sprechen Gäste den Schauspieler, der auch Intendant ist, an.
Das ist durchaus spannend zu erleben, wie die Leute damit umgehen, dass sie den Star sofort beim Reinkommen erblicken, und dass sie ihm auch ihre Getränkewünsche mitteilen. Das hat man ja im Theater eher selten. Manche Leute sprechen ihn an, beginnen Small Talk. Andere belassen es bei der Bestellung an der Bar.
Hallervorden selbst scheint überhaupt nicht nervös zu sein, obwohl er ja gleich auf der Bühne stehen wird. Er ist es auch, der beim Einlass die Tickets überprüft, und er ist es auch, der dann als Letzter den Theaterraum betritt, direkt auf die Bühne geht und beim Solostück „Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt“ auch gleich mehr oder weniger nahtlos loslegt.

Irgendwie ist es schon sehr heimelig, ein bisschen intim, dieser Theaterbesuch in der „Berliner Schnauze“. Mal was anderes und irgendwie schön. Empfiehlt sich für weitere Besuche!


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