Weihnachtsmann verteilt Geschenke

Scheunenviertelverein in Kremmen organisiert den Adventsmarkt und bereitet Tütchen für die Kinder vor – einige Händler sagen wegen Krankheit ab – Vereine beteiligen sich

MAZ Oranienburg, 19.12.2022

Kremmen.
Als der Weihnachtsmann am Sonntagmittag durch das Kremmener Scheunenviertel spazierte – mit der Weihnachtsfrau an seiner Seite – da musste er immer wieder stoppen, weil ihn Kinder angesprochen haben. Gerade nähern sich ihm zwei Mädchen, Alice und Alina, beide sehr schüchtern. Der Weihnachtsmann fragt beide, ob sie denn ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen können. Eines der Mädchen singt „Schneeflöckchen, Weißröckchen“, das andere ist zu schüchtern. Beide bekommen sie ein kleines Tütchen geschenkt.
Frank Linke verbirgt sich hinter dem Kostüm. Er war auf dem Kremmener Weihnachtsmarkt unterwegs. „Ja, es ist ein bisschen anstrengend“, sagt er. „Aber im Gegensatz dazu steht die Freude der Kinder. Es sind viele liebe Kinder. Erst gucken sie mich aus der Ferne an, dann kommen sie zaghaft her. Oder ich gehe zu ihnen hin“, erzählt er. „Wart ihr auch artig?“, fragte er zuvor die beiden Mädchen. „Oder soll ich euch ein bisschen was vom Wunschzettel wegstreichen?“
Egal, was ist, am Ende holte der Weihnachtsmann das kleine Tütchen mit den Geschenken. Eine Mandarine, ein bisschen was Süßes – die Leute vom Kremmener Scheunenviertelverein haben die Tüten vorbereitet.
„Das ist wirklich sehr schön hier“, sagte Anja Krause aus Kremmen, die mit den beiden Mädchen im Scheunenviertel unterwegs war. „Gerade der Weihnachtsmann ist super.“ Später sollte es noch zum Trödelmarkt gehen – und natürlich als Klassiker zum Stand mit dem Grünkohl.
Aber der Weihnachtsmann hat schon wieder zu tun, denn der kleine Alexander nähert sich – allerdings ist er so schüchtern, dass er gegenüber dem Bärtigen kein Wort rausbringt. Er habe Angst, flüsterte er seiner Mutter ins Ohr. Natürlich vollkommen grundlos. Zum Trost bekam aber auch er ein kleines Geschenktütchen.

Es ist kein sehr großer Weihnachtsmarkt im Scheunenviertel. Das Motto lautet: klein, aber fein. „Die Organisation war schwierig“, sagte Ute Schneider vom veranstaltenden Scheunenviertelverein am Sonntagmittag. „Viele Händler haben wegen Krankheit abgesagt. Sowas hatten wir auch noch nie.“ Es hätten am Sonntag gleich fünf Stände gefehlt, die eigentlich fest angekündigt und eingeplant waren. „Aber es sind dennoch viele schöne Stände da, der Markt ist abwechslungsreich. Wir sind schon sehr froh darüber.“ Zudem war der Markt schon am Mittag sehr gut besucht. „Um diese Zeit schon so voll“, so Ute Schneider weiter. „Normalerweise wird es erst so richtig voll, wenn es draußen schummrig wird. Aber diesmal ist es mit Wucht gleich voll gewesen.“ Am Mittag habe sie selbst noch gar keine Zeit gehabt, sich genauer umzusehen. Denn auch in der „Scheune 29“ herrschte zu dieser Zeit schon reger Betrieb, und die Kuchenplatten hatten sich bereits deutlich geleert.

Vor der „Scheune 29“ gab es Glühwein, auch mit Schuss – übrigens mit 3,50 Euro nur halb so teuer wie auf einigen Berliner Weihnachtsmärkten, wo man für Glühwein mit Schuss inzwischen locker 7 Euro hinlegt.
Beim Anglerverein „Rohrdrommeln“ wurde unter anderem Flammlachs verkauft, der Förderverein der Kremmener Feuerwehr verkaufte Bratwurst und Kinderpunsch. Die Leute konnten dort spenden, so viel ihnen das Gekaufte wert ist. „Alles für die Feuerwehr“, erzählte Pascal Stronge, Mitglied der Feuerwehr und im Verein. „Das Geld wird investiert zum Beispiel in Klamotten und Ausrüstung für die Jugendfeuerwehr.“ Es sei dem Verein wichtig, bei solchen Veranstaltungen präsent zu sein. Bei der Bratwurst herrschte hin und wieder Wartezeit, sie stellte sich dann aber als recht lecker heraus.
Für die passende Weihnachtsmusik sorgte DJ Smily, Frank Liedke. „Ich war schon um zehn hier und habe die Anlage aufgebaut.“ Später kamen dann doch der Kremmener Posaunenchor, außerdem gab es Märchenlesungen. Für Kinder stand ein Karussell auf dem Parkplatz bereit, außerdem bekamen sie in einer der Scheunen Märchen vorgelesen. Und das Wetter passte auch: minus sechs Grad und ab und zu schneite es leicht.


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