Überraschungsevent (51): Sky H1 & Mika Oki

(50) -> 30.1.2022

Der Startschuss fiel im April 2016. Einmal im Monat wollen wir uns gegenseitig überraschen. Und immer darf der andere nicht wissen, wo genau wir hingehen werden – erst vor Ort wird das Geheimnis gelüftet. Der Termin muss beim anderen natürlich abgefragt werden, alles andere nicht. Die Preisgrenze liegt bei 30 Euro. Diesmal durfte ich das Event planen, beim nächsten Mal ist sie dran.

Bevor wir in den Saal der Volksbühne in Berlin-Mitte gehen konnten, hatten wir noch eingewilligt, an einer Umfrage teilzunehmen. Ich hielt mich zurück, sie beantwortete die Fragen. Und die Befragerin wirkte ein wenig bestürzt, als sie die Antwort bekam, dass S. weder wusste, was sie erwartet, noch dass sie sich vorbereitet hatte und dass sie sich ja nicht für das Konzert entschieden, sondern erst vor zehn Minuten davon erfahren habe. Erlebt die Befragerin sicherlich auch nicht alle Tage…

Diesmal war es wieder ein Überraschungsevent für uns beide. Denn ich habe mich für eine Veranstaltung entschieden, von der ich auch nicht genau wusste, was uns da erwartet. Ich hatte mir zwar ein bisschen was auf Soundcloud angehört, aber live vor Ort ist’s ja dann doch noch mal was anderes.

Der Saal war vielleicht halbvoll, das Licht ging aus. Die Künstlerin (bzw die beiden) verschwanden hinter einem Vorhangschlauch und waren nicht zu sehen. Die Musik setzte ein, begann ein wenig umher zu wabern.
Laut Ankündigung handelt es um melodische, elektronische Musik, von Ambient-Sound-Designs bis zu „romantische Tanzmusik der 2020er-Jahre“. Mehr muss man dazu auch gar nicht sagen. Es gab bei Sky H1 Musik zum Dösen und Träumen, und manchmal wummerten die Bässe, und es gab Sounds, die an die Eingeweide gingen. Zeitweise war es richtig gut, und ich hatte Bock zu tanzen – und irgendwie war die Musik an der Volksbühne vollkommen deplatziert, weil so was in den Tanzschuppen gehört.
Auf der Bühne selbst wurde eine „visuelle Installation“ von Mika Oki gezeigt. Die war allerdings visuell nicht so wirklich inspirierend. Viel Dampf, richtig viel Dampf, ein bisschen Laser, ein paar Lichtblitze. Letztere waren höchst unangenehm, weil die einen in die Augen knallten. Die Laser hätten ruhig mehr Effekte machen können. Außerdem waren wir froh, am Rand zu sitzen und nicht in Reihe 2, Mitte. Denn jede Minute wurde der Nebel regelrecht aus der Anlage geschossen, und genau aufs Publikum in der Saalmitte zu. Ich glaube, wenn wir ständig Nebel in die Fresse gekloppt bekommen hätten, hätten wir schnell selbige, also die Schnauze, voll gehabt.

Und so ging wieder mal ein sehr spezieller Überraschungsevent zu Ende. Ich habe zwischenzeitlich überlegt, ob es der Hammer ist oder die Hölle. Irgendwo dazwischen ganz sicher.
Nach der Pause trat noch jemand anderes auf, aber wir erklärten das Event zur Pause für beendet.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert