Es ist ein Streitfall, und es ist eine der vielen Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar sind. Während in Brandenburg zur Eindämmung des Coronavirus auch alle Tierparks geschlossen sind, sieht das in Berlin ganz anders aus. Dort mussten Zoo und Tierpark nicht schließen.
In Germendorf bringt die erzwungene Schließung den Tierpark in Not. Ohne Besucher keine Einnahmen. Nur weil der Berliner Tierpark geöffnet ist, muss das aber nicht heißen, dass es ihm sehr viel besser geht. Denn offenbar gehen, obwohl erlaubt, in der jetzigen Zeit nicht viele Menschen in den Tierpark.
Da meine Freunde ganz in der Nähe wohnen, haben wir uns entschlossen, uns das mal anzusehen. Und mal wieder rauszukommen und frische Luft zu schnappen, ist ja auch nicht das Schlechteste.
Schon am Vorabend habe ich mir ein Onlineticket gekauft. Dort muss man festlegen, an welchem Tag und in welchem Zeitfenster man rein möchte. 14 Euro kostet der Eintritt.
Am Sonnabendnachmittag war in Berlin-Friedrichsfelde nicht sehr viel los. Mein Ticket wurde gescannt, meine Freunde haben eine Jahreskarte.
Der Tierpark ist getaucht in ein schönes Weiß. In der Nacht davor hat es geschneit. Vermutlich sind die meisten Leute, die an diesem Tag mit den Kindern draußen waren, eher auf Schlittentour gewesen. Im Park selbst war es so leer, wie ich es noch nie erlebt habe. Dennoch mussten wir alle permanent eine Maske tragen, was angesichts der luftigen Weite ein bisschen albern erscheint.
Alle Tierhäuser sind geschlossen, Führungen finden auch nicht statt. Aber man kann durch den Park spazieren. Die Tiger streifen durch ihr Gehege. Die Pinguine stehen eng beieinander und lassen sich nur füttern, wenn der Fisch nicht im Schnee landet. Liegt er im Schnee, nehmen sie sich den Fisch nicht.
Die meisten Wege sind geräumt, aber einige nicht – zum Glück. Denn dort kann man sich so richtig im Winter fühlen und durch den Schnee stapfen.
Zwischendurch legen wir eine Teepause ein. Als ich dafür kurz die Maske nach unten schiebe, merke ich, wie feucht sie schon geworden ist.
Es war ein sehr entspannter Nachmittag im Tierpark. Aber das Gelände ist sehr weitläufig, und es waren wirklich kaum Leute dort. Es ist schwer einzuschätzen, ob die Lage vielleicht in einem kleineren Tierpark anders wäre. Aber andererseits, wenn man nur Onlinetickets zulässt und so mit Zeitfenstern arbeiten und somit die Zuschauerströme beeinflussen kann, sollte es eigentlich machbar sein, einen Tierpark zu öffnen.
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