Russlandkrise? Nein, nur Schulprobleme!

Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, es gebe demnächst eine ernsthafte Krise in den deutsch-russischen Beziehungen.
Weil eine 13-jährige Deutsch-Russin in Berlin angeblich für 30 Stunden entführt worden und vergewaltigt worden war.
Weil Asylbewerber angeblich damit zu tun hatten.
Weil die deutsche Polizei angeblich alles vertuschen wollte.
Weil die deutsche Politik angeblich sowieso alles vertuschen will.
Weil die deutschen Medien angeblich nur berichten, was Polizei und Politik wünschen.

In Berlin lebende Russen demonstrierten bereits wegen dieses Skandals.
In Berlin arbeitende Reporter des russischen Staatsfernsehens berichteten bereits über diesen Skandal.
Russische Politiker äußerten sich empört über diesen Fall und monierten – siehe oben.

Berliner Journalisten recherchierten.
Die Berliner Polizei ermittelte.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte.
Und nun kam raus: Die 13-Jährige hatte wohl Probleme in der Schule. Und Angst, es den Eltern zu sagen. Also ging sie zu einem Freund, übernachtete dort.
Die Mutter des jungen Mannes bestätigte das nun, und auch entsprechende Handydaten konnten ausgewertet werden.

Und nun?
Löst sich alles in Luft auf? Gibt es trotzdem noch irgendeinen Skandal, der in dieser Sache nicht aufgedeckt worden ist?
Lügt die Polizei immer noch? Und die Staatsanwaltschaft?
Ist das Mädchen erpresst worden, nun diese Geschichte zu erzählen?
Lügen eigentlich alle?

Man kann eigentlich nur noch den Kopf schütteln, wie schnell sich Geschichten heutzutage hochschaukeln. Wie schnell alles skandalisiert wird. Wie schnell Storys hochgepusht werden, ohne dass klar ist, was denn nun wirklich passiert ist. Dass so viele Menschen bestimmten Medien oder Institutionen nicht mehr glauben wollen – und nicht mehr abwarten wollen, was denn nun wirklich rauskommt bei den Ermittllungen. Dafür aber der Propaganda aus Russland – oder von wem auch immer – aufsitzen oder diese merkwürdigerweise mehr Glauben schenken.


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