Tomatensoße (fast) wie in der Essenbaracke

Vor etwas über einem Jahr habe ich im Vehlefanzer Supermarkt-Regal die „Schulküchen-Tomatensoße“ entdeckt. Erst jetzt habe ich mich getraut, das Zeug in einem Oranienburger Supermarkt tatsächlich zu kaufen.
Eigentlich ist mir schon die Verpackung suspekt. Zwar haben wir zu DDR-Zeiten tatsächlich in unserer Oranienburger Essenbaracke gern Nudeln mit Tomatensoße gegessen – aber wir hatten ja nix anderes. Okay, irgendwie lecker war sie wirklich, aber zu Hause hat sie noch besser geschmeckt.
Insofern finde ich es merkwürdig, dass man ausgerechnet die rumpelige Schulküchen-Küche wieder hervorholt. Und dann ist auf der Dose auch noch eine Jungpionierin mit blauem Halstuch zu sehen. Keine Ahnung, was der Mist soll – vom DDR-Enblem (Hammer, Zirkel, Ehrenkranz) mal ganz abgesehen. Furchtbar.

Jetzt habe ich die Soße gekostet. Und vielleicht habe ich ja falsche Erinnungen an die Essenbaracken-Schulküche. Aber so eine dünne Plörre, wie ich die vorfand, gab es da ganz bestimmt nicht. Die Soße ist so wässrig, dass sie auf den Spaghetti gar nicht liegen blieb, sondern einen See auf dem Tellerboden bildete. Der Geschmack lässt die alte Zeit erahnen. Aber wirklich nur erahnen. Von einem „kräftigen Geschmack“, wie er auf der Dose angepriesen wird, konnte ich nichts erschmecken.

Ich könnte ja jetzt sagen: schade. Aber einen Hochgenuss habe ich nicht erwartet, dieses Ergebnis aber auch nicht.
Aber das Oh-wie-schön-war-doch-die-DDR-Etikett: Das geht ja mal überhaupt nicht!


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