Island (6): Der goldene Kreis

(5) -> 9.9.2015

„Der Goldene Kreis“ ist die bekannteste Touristenroute in Island. Die durfte auf unserer Reise deshalb natürlich nicht fehlen. Sie führt zu den drei beliebtesten Sehenswürdigkeiten, die das Island zu bieten hat.
Eines fällt dabei auf: Alle diese Sehenswürdigkeiten kann man besichtigen, ohne etwas bezahlen zu müssen. Zumindest ist mir an keiner Stelle aufgefallen, dass man irgendwelche Schranken oder Kassen passiert.
Vielleicht ist es in Island Traditionen, dass solche Naturschönheiten für alle zugänglich sind, ohne Eintritt zu zahlen. In Deutschland wäre das vermutlich undenkbar.

Station 1: der Nationalpark Thingvellir. Er war vor vielen hundert Jahren Versammlungsort für Gesetzgebung und Gerichtbarkeit. Aber noch etwas ist besonders: Denn dort driften die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte auseinander.
Und so hat man nicht nur einen fantastischen Ausblick auf eine tolle Landschaft mit Bergen und kleinen Seen. Man spaziert auch durch die Felsspalten, die sich von Jahr zu Jahr immer weiter – natürlich in Millimeterschritten – voneinander entfernen.

Station 2: die Geysire. Ich muss zugeben, dass das wieder einer dieser Orte war, bei denen ich eher schulterzuckend danebenstand.
In dem Geothermalgebiet blubbert es überall. Auf Schildern wird vor dem heißen Wasser gewarnt. Am bekanntesten ist die Springquelle Strokkur. Die pustet alle zehn Minuten ordentlich Wasser in die Luft, wie eine Explosion. Es köchelt vor sich hin bis der Siedepunkt erreicht ist – ähnlich wie beim Schnellkochtopf.
Ich fand’s eher… nun ja. Lustug ist aber, die vielen Touristen zu beobachten. Hunderte Menschen stehen um das leere Feld herum, den Fotoapprat vor sich, immer bereit, zu knipsen. Und dann zischt es, die Leute rufen „oooh“, und alles ist wieder vorbei…

Station 3: Der Wasserfall Gullfoss wird auch als tobende Majestät bezeichnet. Das Wasser stürzt dort erst 11 Meter, dann weitere 21 Meter tief.
Höchst beeindruckend, denn als Fußgänger kommt man sehr nah ran. Es gibt zum einen eine Aussichtsplattform, von der aus man einen herrlichen Überblick aber das Wassergebiet hat. Über eine Treppe und einen Weg gelangt man dann direkt ins rauschende Geschehen. Eine Naturgewalt, die atemberaubend ist, Abermillionen Liter Wasser fließen da jede Minute durch.
Auch wieder so ein Moment, bei dem man stundenlang auf diese eine Stelle schauen könnte.


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