Die Lügen der Sieger

Wie funktioniert Journalismus heute eigentlich? Und welchen Einflüssen ist er ausgesetzt? Und welchen Gefahren? Man könnte sagen, dass man, wenn man Christoph Hochhäuslers Film über „Die Lügen der Sieger“ sieht, staunen wird. Gelinde gesagt.

Fabian Groys (Florian David Fitz) arbeitet beim Magazin „Die Woche“. Und er ist einer heißen Sache auf der Spur. Da kommt es ihm irgendwie gar nicht gelegen, dass er plötzlich auch noch eine Praktikantin (Lilith Stangenberg) betreuen muss.
In seiner Recherche geht es zunächst um Machenschaften in der Bundeswehr, aber bald stellt sich heraus, dass ein Giftmüll-Skandal in irgendeiner Weise auch damit zu tun haben muss.

Dieser Film ist so gut wie niederschmetternd. Gut, weil er über weite Strecken durchaus spannend und wendungsreich ist (wenn er gern auch etwas flotter hätte inszeniert sein können). Hauptdarsteller Fitz spielt ohne aufgesetzt zu wirken, seine Kollegin Lilith Stangenberg spielt dagegen etwas gestelzt – was aber vielleicht gewollt ist.
Niederschmetternd deshalb, weil die Geschichte zeigt (wenn man das denn so noch nicht wusste), welchen Einfluss Lobbyisten tatsächlich nehmen können. In welchem Umfang es tatsächlich möglich ist, die öffentliche Meinung zu beeinflussen – und welche Tricks dafür angewandt werden. Nicht zuletzt welche technischen Tricks.
Natürlich ist dies keine real Geschichte – sehr realistisch erscheint sie aber schon. Leider.
Und da wundert man sich, dass allerorts das Vertrauen in die Institutionen schwindet.

Die Lügen der Sieger
D 2014, Regie: Christoph Hochhäusler
Warner, 112 Minuten, ab 12
8/10


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