VIII -> 27.12.2008
Wieder dauerte es recht lange, bis mal wieder ein Asterix-Zeichentrickabenteuer ins Kino kam. 1994, 2006, 2015. Einerseits könnten die Abstände ein wenig kürzer sein. Andererseits hat ihm die Pause sichtlich gut getan.
Der 9. Asterix-Zeichentrick geht neue Wege: computeranimiert und in 3D. Die Eingewöhnungsphase ist erfreulich kurz.
Das kleine gallische Dorf leistet weiter Widerstand gegen Cäsar und die Römer. Nun hat aber Cäsar einen besonders teuflischen Plan. Er lässt direkt neben dem Dorf eine römische Provinz bauen: Hochhäuser, ein Theater, eine noble Siedlung.
Asterix und seine Freunde werden auf eine harte Probe gestellt. Und das nicht nur, weil der Wald abgeholzt wird. Das gallische Dorf wird nämlich zu einer Art Outlet-Center. Die römischen Nachbarn strömen ins Dorf – wegen der (noch) billigen Fische und Antiquitäten. Asterix und Obelix sind am Rande des Nervenzusammenbruchs.
„Asterix im Land der Götter“ leitet endlich eine neue Generation der Comicreihe ein – etwas, was der erstaunlich betuliche Vorgänger von 2006 leider nicht geschafft hat.
Denn nicht nur die Machart ist durch die neue 3D-Technik anders (allerdings nur „Billig-3D“ ohne Effekte, also an sich überflüssig) – die Autoren haben sich große Mühe gegeben, die Moderne und die Historie zu verbinden, und das meist ohne plumpe, biedere Wortwitze. Dennoch ist nicht darauf verzichtet worden, Gestern und Heute zu verbinden, und das ist den Autoren gelungen.
Asterix und Obelix, aber vor allem auch Hund Idefix ist fixer, schneller, frecher – sind aber immer noch die Figuren, die sie seit Jahrzehnten sind.
Die römischen Soldaten diskutieren plötzlich über den Ton, der ihnen entgegen gebracht wird. Die Sklaven haben eine Gewerkschaft und fordern einen Mindestlohn.
Fast jede Szene hat einen netten Gag, einige Witze sind sogar zum Schreien komisch. Die Gestik, die Mimik, alles ist modern, auf der Höhe der Zeit.
Alte Asterix-Fans bekommen nach gut 25 (!) Jahren mal wieder einen richtig guten Film vorgelegt, und neue Anhänger sollten damit auch zu holen sein.
Asterix im Land der Götter
Frankreich 2014, Regie: Louis Clichy, Alexandre Astier
Universum, 86 Minuten, ab 0
8/10
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