DO 25.12.2014 | Berlin, Tempodrom
Als Kind fand ich Zirkusse toll. Tiere in der Manege, die lustige Dinge taten. Aber das ist vorbei. Ich möchte keine Elefanten mehr in der Manage sehen, die bekloppte Dinge anstellen, nur um Menschen zum Lachen zu bringen. Seitdem ich vor einigen Jahren in Neuruppin im Zirkus Krone sehr weit vorne saß und in die traurigen, leeren Augen der Tiere sah, hatte ich für mich beschlossen, Zirkusse mit Tieren nicht mehr zu besuchen.
Vor einigen Jahren waren wir in Berlin im Weihnachtszirkus Roncalli, und es war toll, so eine Show komplett ohne Tiere zu erleben.
Und tatsächlich gibt es wohl genau diesen Gegensatz zwischen Krone und Roncalli.
Umso größer war der Schock, als wir nun das zweite Mal im Roncalli-Weihnachtszirkus waren. Plötzlich kamen Hunde in die Manege. Tiere? Wir waren irritiert, ja, fast möchte man sagen: bestürzt. Ich muss mir keine Hunde ansehen, die im Kreis rumlaufen und übereinander wegspringen, auf eine Rutsche klettern und runterrutschen. Das ist albern und absolut überflüssig. Ich habe keine Ahnung, was das soll.
In der zweiten Halbzeit gab es eine Pferdedressur-Nummer, die ich genauso bekloppt fand. Aus meiner Sicht machen solche Nummern keinen Sinn.
Im Internet las ich dann: Roncalli verzichtet auf Wildtiere, auf Hunde und Pferde aber nicht. Aber meinetwegen müssen auch diese Tiere in der Manege nicht sein.
Denn die Artistik-Nummern standen ganz gut für sich. Was die Künstler am Trapez veranstalteten, war atemberaubend. Bei der Jonglage-Nummer eines jungen Artisten scheiterten wir daran, genau zu beobachten, was er mit seinen Händen machte. Großartig! Und so weiter.
Diese Nummern bekamen auch sehr viel mehr Applaus als die mit den Tieren – kamen viel besser an.
Vielleicht besinnt man sich bei Roncalli ja irgendwann mal, endgültig auf Tiere zu verzichten.
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