Schutzengel auf der Flucht

Autofahrer kleben sich gern die seltsamsten Aufkleber und Wortschöpfungen auf die Heckscheiben ihrer Lieblinge. „Knutschkugel“ habe ich da schon gelesen oder „Terrorpussy“. Neulich war ich auf der B273 unterwegs, irgendwo zwischen Sommerswalde und Germendorf. Erlaubt ist dort Tempo 80, und aus rechtlichen Gründen kann ich an dieser Stelle nicht sagen, wie schnell ich unterwegs war. Auf jeden Fall zu langsam für den Fahrer des Autos, das mich in einem Affenzahn überholte. Auf der Heckscheibe prangte der Spruch „Schutzengel gesucht!“.

Und während das Auto vor mir schon zum nächsten Überholvorgang ansetzte und gleich an drei Autos vorbeirauschte, war mir vollkommen klar, warum die Schutzengelstelle vakant ist: Zu viel Risiko! In Germendorf, kurz hinter der Hauptkreuzung und vor der Rechtskurve raste das Auto schon wieder auf der linken Spur. Waghalsig! Mich wundert es überhaupt nicht, dass Schutzengel da ganz schnell kollabieren und das Weite suchen. Ich wünsche dennoch toi, toi, toi bei der weiteren Suche!


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