Der Kreis

In den 50er-Jahren war Zürich eine sehr weltoffene Stadt. Die Leute konnten feiern, jeder konnte sein, wie er will. In der Stadt in Schweiz herrschte eine große Toleranz. Für Schwule aus ganz Europa war Zürich gerade am Wochenende ein Anziehungspunkt.
In dieser Zeit lernen sich der angehende Lehrer Ernst Ostertag und der junge Travestiestar Röbi Rapp kennen – und lieben. Doch der Wind dreht sich. Beide engagieren sich in der Gruppe „Der Kreis“. Dort wird gemeinsam gefeiert, ein Netzwerk gepflegt und eine Zeitschrift rausgebracht. Doch die Polizei hat die Gruppe mehr und mehr auf dem Kieker. Auch weil sich Gewaltverbrechen in der Szene häufen.

„Der Kreis“ ist eine wahre Geschichte. Stefan Haupt erzählt sie in einer Mischung aus Dokumentation und Fiktion. Inzwischen sind Ernst Ostertag und Röbi Rapp weit über 80 Jahre alt, aber sie sind immer noch ein Paar. Sie haben es sich einst versprochen – und es gehalten. In den Spielfilmszenen werden sie von Matthias Hungerbühler und Sven Schelker gespielt.
Zu sehen ist ein spannendes Stück schweizer und europäischer Geschichte, die heute fast vergessen scheint. Und wenn man dann sieht, wie sich die beiden Alten immer noch lieben, wie sie von damals erzählen – schmunzelnd, lachend, traurig und kopfschüttelnd – dann ist das an vielen Stellen sehr rührend.

Der Kreis
Schweiz 2013, Regie: Stefan Haupt
Salzgeber, 106 Minuten, ab 12
8/10


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