Kämmerin ist jetzt auch Vize-Bürgermeisterin

Kremmens Finanzfachfrau: Kathrin Schönrock aus Mühlenbeck

MAZ Oranienburg, 16.10.2014

KREMMEN
Stellvertretende Bürgermeisterin. Bisher ist es nur der Titel, die bloße Bezeichnung, die sich für Kathrin Schönrock geändert hat. Ende August ist sie zur Nachfolgerin von Birgit Neumann-Hannebauer gewählt worden. Die 39-Jährige vertritt Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse wenn er im Urlaub oder anderweitig verhindert ist. Bislang war das noch nicht nötig. „Bis jetzt bemerke ich noch keine Veränderung“, sagt sie und lächelt ein wenig.

Kathrin Schönrock hat aber auch so schon viel zu tun. Seit 2007 arbeitet sie in der Kremmener Verwaltung, seit 2010 ist sie die Kämmerin der Stadt und kümmert sich um dessen Finanzen. „Da kommen jeden Tag neue Herausforderungen“, sagt sie. Die Einführung des doppischen Haushalts hat die Mitarbeiter stark gefordert – und fordert sie immer noch. Zufrieden ist sie trotzdem: „Wir haben immer noch einen ausgeglichenen Haushalt.“ Kassenkredite müssten nur vorübergehend aufgenommen werden, „und wir haben viele soziale Leistungen und Wünsche erfüllt.“

Bald soll der Haushalt für 2015 beraten werden. „Da sieht es noch ganz gut aus.“ Damit das weiter so bleibt, die Zuschüsse alle weitergezahlt werden können, müsse aber bald über Steuererhöhungen nachgedacht werden. „Die Hundesteuer haben wir schon angepasst, die Grund- und Gewerbesteuer aber noch nicht.“ Die Wünsche seien aber jetzt schon größer als das, was finanziell machbar sei.

Morgens um 7 Uhr beginnt der Arbeitstag von Kathrin Schönrock in der Regel. Jeden Tag fährt sie aus Mühlenbeck, wo sie mit ihrer Familie lebt, nach Kremmen. Sie besuchte die Käthe-Kollwitz-Schule, machte am Hohen Neuendorfer Marie-Curie-Gymnasium ihr Abitur. In Berlin absolvierte sie eine Ausbildung bei einer Bank und arbeitete danach mehrere Jahre beim Finanzamt. „Danach bin ich aber leider nicht übernommen worden“, erzählt sie. Sie bewarb sich in der Kremmener Verwaltung.

Inzwischen liegt ihr die Stadt echt am Herzen. „Ich bin ja auch viel mehr als 40 Stunden in der Woche hier“, sagt sie. Ihr Schwiegervater stammt aus Staffelde, deshalb kannte sie die Gegend auch vorher schon. „Kremmen ist nicht meine Heimat, aber schon mehr als nur mein Arbeitsort.“
In ihrer Freizeit spielt der Fußball eine ganz entscheidende Rolle – wenn auch eher auf passive Weise. Ihre beiden Söhne, neun und 13 Jahre alt, spielen im Verein in Berlin. „Das Hobby nimmt mich gewissermaßen komplett ein“, sagt Kathrin Schönrock. „Ich begleite sie zu den Spielen.“ Sie hat, inklusive ihres Mannes, mit dem sie seit 14 Jahren verheiratet ist, drei Fußballer zu Hause, merkt sie an. „Da wird alles verfolgt, was läuft. Ich kenne mich inzwischen ganz gut aus.“ Zeit für andere Hobbys bleibt da kaum.

Im Büro im Kremmener Rathaus muss sie weiter Akten bearbeiten, bald soll der Haushalt 2015 vorgestellt werden. „Ansonsten warte ich ab, wann ich auch repräsentieren muss“, sagt sie. So ganz kann sie sich das noch nicht vorstellen, aber in die Aufgabe wird sie sicherlich noch reinwachsen.


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