Zehn mal zehn ist 68

Da rauchten die Köpfe. Wer wer 1997 Formel-1-Weltmeister? Welches Sportereignis fand 1930 erstmals statt? Wer erfand den Revolver?
Einen ganzen Abend lang haben wir uns über insgesamt 100 Fragen den Kopf zerbrochen. Haben geraten, gerätselt und natürlich auch gewusst. In der Hohen Neuendorfer „Collins“-Bar fand erstmals die Quiznight statt. Besonders in Berlin ist das Kneipenquiz schon sehr lange ein Freizeit-Denksporttrend, der großen Spaß macht. Also, jedenfalls wenn man viel weiß.

Falko Schmidt, der Inhaber der Bar, und Julius Steffen waren am Freitagabend die beiden Quizmaster. In zehn Blöcken bekamen die elf Teams je zehn Fragen gestellt. Das Team, das die meisten der 100 Fragen richtig beantwortet, gewinnt. „Die Fragenm habe ich mir ausgedacht“, erzählt Falko Schmidt. Zwei bis drei Tage hat er gebraucht. „Immer, wenn mir was eingefallen ist, habe ich mir Notizen gemacht“, sagt er. „Oder ich habe im Internet gelesen.“ Die Idee bekam er durch das Kneipenquiz, dass der rbb-Jugendsender Fritz vor einigen Jahren veranstaltete.

Wir sind zu viert angetreten. Unser Name: „M.A.Zombies“. Andere waren mindestens so kreativ wie wir: Da gab es die Silberrücken, „www.michi-wills-wissen.dennis“, „Team 1“, „Die vier lustigen Fünf“ oder die „Power-Puff-Girls“.

Runde 1: Sport. Nicht ganz unser Themengebiet. Wer war denn nun 1997 Formel-1-Weltmeister? Villeneuve? Häkkinen? Schumacher wohl eher nicht. Wir notieren Mika Häkkinen. Und wo steht gerade der Weltrekord im 100-Meter-Lauf der Männer? Wir notieren 8,91 Sekunden, obwohl ich skeptisch bin und eher auf 9,32 tippe.
Am Ende der Runde haben wir sieben von zehn Punkten. Es war doch Villeneuve und es waren 9,58 Sekunden.

Runde 2: Personen. Lief auch ganz ordentlich 7 von 10. Wir kennen Michael Jacksons Ehefrau oder den US-Präsidenten, der wegen einer Politaffäre zurücktreten musste (ihr dürft selbst gern mal drüber nachdenken).
Runde 3 brach uns das Genick. Klägliche drei Punkte. Schwer war dies: „Ich habe keinen Bruder. Der Vater des Mannes ist der Sohn des Vaters. Wer bin ich?“ Alle elf Teams diskutierten lautstark. Wir schrieben: „Ich.“ Stimmte aber nicht, es war der Sohn. Da halfen auch keine Notizen und krakligen Diagramme auf dem Zettel.

Später pendelten wir uns zwischen sechs und acht Punkten ein. Ausgerechnet „Mensch und Medizin“ in Runde 5 war unser bestes Themengebiet. Wir kannten den Namen der Regenbogenhaut des Auges und die Bezeichnung der Zeit zwischen dem Anstecken und dem Ausbruch der Krankheit.
Die M.A.Zombies schafften es sogar unter die Runden-Top-3. Wir fühlten uns stark – obwohl eigentlich immer jemand vor uns war. Die Silberrücken schienen alles zu wissen, auch dieser ominöse Michi.

In der letzten Runde ging es um Serienmusiken. Da konnte ich mit dem „Love Boat“ aushelfen, „T. J. Hooker“ und „Ein Duke kommt selten allein“ haben wir leider nicht erkannt.

Aber immerhin: Das Team „M.A.Zombies“ erreichte am Ende 68 von 100 Punkten. Ein Ergebnis, mit dem wir einigermaßen zufrieden waren. Wir verpassten damit nur ganz knapp das Siegertreppchen: Platz 4. Michi, der ja schon sagte, dass er alles weiß, gewann mit seinem Team und 85,5 Punkten.

Die erste Quiznight war für das „Collins“-Team ein voller Erfolg. Dass es statt der angekündigten drei, dann doch vier Stunden und bis nach Mitternacht dauerte, daran kann man arbeiten – vielleicht mit zwei Fragenblöcken weniger. Die Gewinner bekamen übrigens die komplette Getränkerechnung erlassen – dafür hat es sich für sie gelohnt. Und in etwa zwei Monaten soll es die zweite Hohen Neuendorfer Quiznight geben.


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