MI 20.02.2013 | 20.15 Uhr | Das Erste
Weil Das Erste am kommenden Mittwoch Fußball zeigt, musste der Gedenktag zum 80. Jahrestag des Reichstagsbrandes um eine Woche vorgezogen werden. Man muss eben Prioritäten setzen.
„Nacht über Berlin“ hieß der Film, der zur Zeit von Hitlers Machtergreifung 1933 spielt. Mehr als eine Schmonzette ist aber leider nicht herausgekommen.
Wenn Jan-Josef Liefers im Münsteraner „Tatort“ den Ha-ha-wie-lustig-Gerichtsmediziner spielt, mag das ganz in Ordnung sein. Das übertriebene Schauspiel mit sehr betonten Sätzen wirkte in diesem Film jedoch sehr staksig. Dazu Anna Loos – im wahren Leben Liefers‘ Gattin -, die mal theatralisch auf dem billigen Kulissen-Dach ins noch viel billigere Kunst-Berlin von 1933 starrt und seufzt. Oder weint.
Viel Geld scheint für „Nacht in Berlin“ nicht übrig gewesen sein. Die Kostüme wirkten allesamt künstlich, die Kulissen unecht. Am schlimmsten aber ist: Viele Szenen entstanden in der „Berliner Straße“. Die Kulisse steht in Potsdam-Babelsberg. Sehr, sehr viele Filme sind dort schon entstanden – von „Sonnenallee“ bis „Rosenstraße“ war so ziemlich alles dabei. Ich kann’s nicht mehr sehen!
In Babelsberg sieht man das wohl ähnlich, denn nach gut 15 Jahren wird die Kulisse nun wohl eingemottet.
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