Der beste Film seit langem! Wahnsinnig cool!
Die Kritiker überschlagen sich mit Lob für Quentin Tarantinos „Django Unchained“, und fast ist es einem ein bisschen peinlich, wenn man das einfach nicht so sehen will und eine etwas andere Meinung hat.
In den US-Südstaaten, 1858. Der Sklave Django (Jamie Foxx) begegnet dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz). Der ist gerade auf der Spur von Mödern, die er zur Strecke bringen will, und Schultz meint, Django könne ihm dabei helfen. Zum Dank verspricht Schultz ihm, Broomhilda wiederzufinden, Djangos Frau. Die Spur führt sie zu Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), dem Eigentümer vom „Candyland“. Bei ihm arbeitet Broomhilda, und sie wollen sie freikaufen. Das aber geht nur mit einem Trick.
Ganz klar: Was Christoph Waltz, Jamie Foxx und Leonardo diCaprio in „Django Unchained“ abliefern, das ist ganz großes Kino. Die bloße Präsenz von Waltz strotzt geradezu von Bosheit, Humor und Satire. Schultz ist eigentlich eine eiskalte, geldgeile Bestie – und doch erscheint er irgendwie sympathisch.
Auch Django, der vom schüchternen Sklaven zum klugen, skrupellosen Killer wird, ist eine recht interessante Figur.
Die Musik passt in den allermeisten Fällen wie die Faust aufs Auge – und dennoch: Es fehlt der Kick, das gewisse Etwas, der Schauer, der einem über den Rücken läuft, weil einem an einer oder mehreren Stellen der Film mit einer Emotionen packt. Das fehlt. Der Film hat in einigen Phasen sogar deutliche Längen.
Jede Szene für sich hat ihren Thrill, ihren Charme, ihren Witz, ihre Tragik. Aber der große Bogen, die weite Handlung erscheint erstaunlich simpel, ja, irgendwie dünn.
„Django Unchained“ ist sehenswert, aber dann leider doch nicht der Film des Jahres.
Django Unchained
USA 2012, Regie: Quentin Tarantino
Sony, 165 Minuten, ab 16
7/10
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