Rügen 2012 (6): Die neue B96 – die Enttäuschung des Jahres

(5) -> 21.5.2012

Der Rügentrip begann diesmal mit einer Premiere. Vor kurzem wurde das erste Teilstück der neuen B96 eröffnet, die einmal die Rügenbrücke mit Bergen auf Rügen verbinden soll. Die Hoffnung ist groß, dass die Staus der vergangenen Jahre Vergangenheit sein werden, wenn erst mal alles fertig ist.
Inzwischen habe ich da keine Hoffnung mehr, denn auch die neue B96 ist völliger Murks.

Bislang ist das Teilstück zwischen Altefähr und Rambin fertig – viel mehr ist allerdings auch noch nicht von der neuen Trasse zu sehen.
Als wir Rügen erreichten, standen wir dort allerdings im Stau. Es wollten zu viele Leute auf die Insel.
Aber schon an dem kurzen, neuen Teilstück ist zu sehen: Der Stau wird immer zum Rügen-Urlaub gehören. Die neue B96 ist nur dreispurig. Von der Rügenbrücke bei Altefähr aus ist die Strecke inselwärts zweispurig, in der Gegenrichtung einspurig. Einen guten Kilometer später wechselt die Aufteilung. Von Stralsund kommend wirds nur noch einspurig.
Offenbar handelt es sich auf dem neuen Teilstück schon um die endgültige Verkehrsführung, sie sieht nicht provisorisch aus.

Heißt: Wer auf die Insel Rügen fährt, wird dort im Stau stehen. Und das heißt auch: Wer von Rügen runter will, wird in der Gegendrichtung dort ebenfalls im Stau stehen.
Wer denkt sich so einen Murks aus? Nur eine vierspurige B96 hätte dort Sinn gemacht. Oder wenn schon nur dreispurig, dann wenigstens eine wechselseitige zweite Spur – je nachdem, in welcher Richtung gerade mehr Bedarf besteht. Ampeln hätten das regeln müssen, wie auch auf der Rügenbrücke.

Mit dieser Streckenführung wird es immer Stockungen geben – und das ist ohne Zweifel die Enttäuschung des zu Ende gehenden Jahres.


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Kommentare

12 Antworten zu „Rügen 2012 (6): Die neue B96 – die Enttäuschung des Jahres“

  1. […] « Rügen 2012 (6): Die neue B96 – die Enttäuschung des Jahres […]

  2. Eulencamperin

    Ja, wirklich furchtbar!
    Ich hätte es auch besser gefunden, wenn eine mindestens 6-spurige Bundesstrasse dort gebaut worden wäre. Und die am besten noch in Spiralfprm damit man die ganze Insel befahren kann.
    Wer will schon Natur, wer will die Alleen. Fahr’n fahr’n fahr’n heißt die Devise!
    Ich weiß auch gar nicht wie die ostfriesischen Inseln ohne Autoverkehr auskommen, oder Helgoland….
    -Ironie off –
    Von mir aus könnte für Touris dort Kutschenverkehr stattfinden, wäre eh besser für die Natur und die Leute.

    So, nun sei nicht zu traurig. Es gibt größere Enttäuschungen für die Menschheit!
    Schönen Sonntagabend noch :yes:

  3. RT

    Ahja, wenn du deinen Kutschenverkehr haben willst, dann kannst du Rügen wirtschaftlich gleich mal zum Teufel schicken…

    Die Enttäuschung ist, dass alles bleibt, wie es ist, auch mit der neuen Trasse. Die hätte man sich dann in der Tat sparen können.

  4. lisa53malen

    DAS war die Rede aller Umweltschützer! Man hätte sich diese neue Verschandelung der Landschaft sparen können.
    Ich verstehe den Unmut aller schnell lebigen Menschen, die SOFORT und stressfrei zu ihrem Urlaubsort kommen wollen…aber da gibt es ja eine volle Welt voller staufrei erreichbarer Urlaubsorte.
    Rügen lebt von seiner Individualität, von der Schönheit und seiner „Stille“.
    Meine Befürchtungen, dass es wirtschaftlich zum Teufel geht, liegen darin begründet, DASS eben genau solche Aktionen die den Charakter der Insel zerstören, DIESES bewirken.

    Und ja, ich gebe Dir Recht: Man hätte sich die neue „Trasse“ er_sparen können!

  5. RT

    Ist eben eine zweischneidige Sache. Einerseits gehts gegen die Natur, andererseits sind die Bewohner der B96-Orte ja auch sehr gebeutelt.
    In dieser Form hätte man sie sich sparen können, ja.

  6. Eulencamperin

    Auf jeden Fall hätte man sich die asphaltierung sparen können.
    Außerdem schrieb ich, dass man den Touristenverkehr auf Kutschfahrten umstellen könnte. Das klappt ja auf den Nordseeinseln auch o h n e dass die Wirtschaft zusammenbricht.
    Die Insel lebt auch vom Tourismus, ich kann mir kaum vorstellen dass die Leute sich über Unterkunft an einer Schnellstrasse freuen.
    Für solche “ verwegenen Urlaubsabenteurer“ würde ich dann allerdings auch einen Autohof oder Rastplatz direkt an der Autobahn empfehlen.
    Es sind Natur, Strand und Meer auf Rügen, was die Leute ihren Urlaub dort verbringen und genießen lassen – aber bestimmt keine vierspurige Bundesstrasse.

  7. RT

    Das mit den Kutschfahrten halte ich für Unsinn. Die Nordseeinseln sind sehr viel kleiner, da mag das alles gehen.
    Die Insel lebt nicht nur „auch“ vom Tourismus, sondern vor allem vom Tourismus.

  8. Eulencamperin

    Ja, überwiegend vom Tourismus. Gut erkannt!
    Aber die „Einnahmequelle“ wird versiegen, wenn die Insel zubetoniert und dichtasphaltiert ist. Aber Hauptsache man ist schnell drauf, nicht wahr?
    Weißt Du was Unsinn ist? Den Reiz einer Insel unterm Teer verschwinden zu lassen, damit ein paar gestresste Autofreaks schneller von A nach B juckeln können.

  9. RT

    Insel unterm Teer verschwinden lassen – man kanns ja auch übertreiben.

  10. Andy

    Sinnvoll wäre dein Kommentar gewesen, wenn du dich mal mit der Ursache des Staus befasst hättest!
    Dieser entsteht nämlich durch die Ampelanlage in Samtens und den daran geknüpften Bahnübergang.
    Also erst dinge hinterfragen dann Lauthals den Aufstand Proben!

  11. RT

    Na Mensch, Andy. Dinge hinterfragen ist ja gut und schön, aber richtig lesen auch. Eine Spureinengung (von Rügen kommend vor der Rügenbrücke, von Stralsund kommend derzeit vor Rambin) wird in Spitzenzeiten immer zu einem Stau führen. Das hat doch mit der Samtenser Ampel nix zu tun.

  12. Rügenfreund

    Wir sind ab und zu auf Rügen und der Stau nervt schon sehr. Die Insel lebt nun mal
    vom Tourismus. 4 spurig wäre sinnvoll gewesen. Weniger Stau bringt auch weniger Abgase.
    Klar sind Radtouristen und Bahnfahrfreunde umweltfreundlicher, aber mit der ganzen 5 köpfigen Familie über 500 km – da wird es schwierig anzureisen. Man sollte das Auto aus den Erholungsorten verbannen….kostenlose Kleinbahn z.B. und der PKW steht vor den Orten. Auch Tempo 30 wie in Ahrenshoop fehlt z.B. in Juliusruh + Zebrastreifen o.ä.
    Das bringt mehr als gegen die Straße zu wettern. Einige vergessen auch die Transitwege zur Fähre nach Saßnitz…

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