Aktuelle Stunde: Leistungsschutzrecht – Google vs. Verlage

DO 29.11.2012 | 18.50 Uhr | WDR

Google vs. Verlage. Der Streit um das Leistungsschutzrecht und die Berichterstattung in der Presse zeigt ganz nebenbei auch: Gut, dass wir die öffentlich-rechtlichen Programme haben. Der WDR berichtete am Donnerstagabend in der „Aktuellen Stunde“ sehr ausgewogen über den Streit.

Ein Aspekt des geplanten Gesetzes: Die Internetsuchmaschine Google soll keine Ausschnitte aus Zeitungsartikeln mehr online stellen. Es sei denn, Google zahlt dafür. Die Zeitungsverlage sind nämlich der Meinung, dass Google ja sehr viel Geld dran verdient, dass Nutzer auf ihren Seiten arbeiten und dann entsprechende Suchergebnisse angezeigt werden.
Kommentatoren von Zeitungen wie dem Handelsblatt oder der FAZ sagen, Google stehle die Artikel und stelle sie kostenlos auf der Suchmaschine zur Verfügung.
Das ist aber Unsinn. Denn die Verlage selbst stellen ihre Artikel kostenlos auf die Seite, und die Verlage sind es, die davon profitieren, dass Internetnutzer über Google zu ihren Seiten gelangen. Müsste nicht eigentlich Google Geld dafür verlangen, dass das so ist? Außerdem gibt es die technische Möglichkeit, die Artikel für Suchmaschinen unauffindbar zu machen.

Beide Seiten profitieren. Google, weil so viele User darauf vertrauen, dass man dort alles findet. Google kann deshalb Geld mit Reklame verdienen. Und die Verlage profitieren auch, von Google. Denn wenn die Nutzer über Google auf ihre Seiten gelangen, könnten auch die Verlage an Reklame verdienen.
Leider berichten viele Teile der gedruckten Presse einseitig über das Problem. Den Nutzen, den auch sie von Google haben, verschweigen sie. Auch dass sie das Problem längst selbst lösen könnten. Dass widerum Google einseitig Stimmung macht, liegt im Sinn der Sache.
Und gerade da war es unter anderem der WDR (am Mittwoch auch „Zapp“ im NDR), der dabei half, das Thema einigermaßen vernünftig einzuordnen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Aktuelle Stunde: Leistungsschutzrecht – Google vs. Verlage“

  1. […] Leitungsschutzrecht sorgt für Wirbel. Verlage wie Springer wollen nicht mehr, dass die Internetsuchmaschine Google […]

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