Traumtagebuch (101): Kriegsdrama

Making of -> 12.9.2012

Es ist Krieg. Überall schlagen Granaten um uns ein. Das Geräusch ist die Hölle. Man muss auf der Hut sein, um nicht getroffen zu werden. Gerade nähert sich wieder eine, man kann sie genau sehen, wie sie auf mich zukommt. Ich springe in eine Ecke des Gartens, hinter eine Hecke.
Die Granate schlägt ein. Es gibt einen mörderischen Knall.
Ich warte hinter der Hecke.
Dann explodiert ein Auto in meiner Nähe. Es fliegt mit lautem Getöse in die Luft.
Ich zucke zusammen. Vor mir steht ein fremder Mann. Mir ist sofort klar: Es ist der Feind. Er starrt mich an. Lange. Dann aber geht er wieder.
Minuten vergehen. Ich bleibe hinter der Hecke.
Und wieder erschricke ich. Wieder steht ein Fremder vor mir. Wieder ist es der Feind. Er richtet seine Waffe direkt auf mich. Ich starre ihn an, er hat den Finger am Abzug. Bevor er abdrückt, wird er jedoch von der Seite abgeknallt. Er sackt zu Boden.
*
Auf der Autobahn. Wir sind auf der Flucht. Ich sitze hinten im Auto. Vorn, ein paar Meter weiter, sehen wir schon, dass wir in eine Kontrolle geraten werden. Wir stehen im Stau. Es ist klar: Sie werden uns alle Getränke abnehmen. Wir wollen die Flaschen verstecken, aber es gelingt uns nicht.
Als der Kontrolleur unsere Autotür öffnet, fällt eine Flasche raus. Ich sitze auf einer weiteren. Der Mann schreit uns an.
*
Ein Freund trifft mich nach einer Woche wieder. Mir fällt auf: „Du hast ja immer noch die selben Klamotten an wie in der letzten Woche.“ Er zuckt mit den Schultern: „Warum soll ich sie wechseln? Wozu noch?“
*
Ich stehe in einem Raum. Ich stehe auf der Stelle, ganz starr, wie eingefroren. Um mich herum geht alles wie im Zeitraffer weiter. Tagelang. Ich bin starr. Bis ich einfach umfalle.
*
Die Familie kommt (es ist im Traum allerdings die Familie eines Freundes). Eigentlich will ich nicht in den Raum zurück, in dem ich tagelang starr war, aber ich werde wieder dort reingezogen. Die Mutter (des Freundes) will mich küssen, aber ich will das nicht. Sie redet und redet und redet. Irgendwann stoße ich sie weg.
Dann kommt die Oma (des Freundes). Sie will auch sprechen, auf mich einreden. Ich sage: Nimm mich einfach in den Arm. Sie macht es. Sie beginnt laut zu weinen, laut zu schluchzen.
*
Der Vater (des Freundes) will vor Gericht aussagen. Aber schon vorher wird er immer blasser. Alle wissen: Er wird sterben.
*
Die Oma weint und schluchzt noch immer. Ohrenbetäubend.

So wache ich auf.


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