SO 19.02.2012 | Berlin, Berlinale-Palast
Meine erste aktive Berlinale! Obwohl ich großer Kinofan bin, ist das Festival – abgesehen von den Fernsehübertragungen und zwei oder drei Besuchen des Roten Teppichs – immer an mir vorbeigegangen.
Neulich habe ich mir ein Ticket für „Extrem laut und unglaublich nah“ gekauft. Obwohl in einigen Zeitungen behauptet wurde, dass es die Karten für den Publikumstag nur an diesem Tag selbst geben würde, hatte ich die zu dem Zeitpunkt schon fast zwei Wochen.
Es ist doch etwas anderes, sich einen Film im „normalen“ Kino anzusehen oder auf einem Festival. Die Leute sind aufgekratzter, erwartungsvoller, irgendwie ganz anders drauf.
Vor dem Berlinale-Palast war eine lange Schlange. Warum, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau, ich bin einfach Richtung Eingang gelaufen und habe mich dann treiben lassen.
Im Foyer hängen die Porträts der Stars, die in den vergangenen Tagen im Berlinale-Palast waren. Da hängen Fotos von Jake Gyllenhaal, Jürgen Vogel, Corinna Harfouch, Robert Pattinson und vielen anderen. Die meisten handsigniert. Die Leute stehen fasziniert davor und tuscheln – besonders über die Pattinson-Kurzhaarfrisur.
Im Berlinale-Palast gibt es weder Getränke noch Popcorn und anderen Kram zu kaufen. Schon allein das ist eine Wohltat.
Nach und nach füllte sich der große Saal, in dem am Tag zuvor noch die Bärenverleihung stattfand.
Und neben packte eine junge Frau ihr Subway-Sandwich aus. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich eigentlich ganz glücklich, denn sie hatte einen recht guten Parfümduft. Das änderte sich – nun roch es nach BBQ-Soße. Lecker.
Glücklicherweise war es eine Frau zwei Sitze weiter, die den Gestank ebenfalls bemerkte: „Dürfen wir mal abbeißen?“, rief sie zu meiner Sitznachbarin. Nun ging ein Anti-Sanwich-Gewitter auf sie los. Und wir gewannen. Noch bevor ihr Freund ebenfalls ein Stinke-Sandwich auspackte, verließen die beiden den Saal und aßen das Zeug im Foyer.
In der Regel beginnt der Film auf der Berlinale pünktlich. Ein Einlass nach Filmbeginn sei nicht mehr möglich, so stand es auf den Tickets. Gut so! Immer jedoch beginnt ein Film auf der Berlinale mit dem entsprechenden Eröffnungstrailer – ich liebe ihn. Er erzeugt eine Gänsehaut.
„Extrem laut und unglaublich nah“ kam gut an beim Publikum. Oder um es anders zu sagen: Der halbe Saal heulte, immer mal wieder war ein Schniefen zu hören. Am Ende brandete Applaus auf. So was gibt es in einer regulären Vorstellung auch selten.
Im nächsten Jahr werde ich mich wohl noch ein bisschen mehr um Filme am Publikumstag bemühen. Macht nämlich Spaß!
-> Fotos
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