ZAPPER VOR ORT: Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr live

SO 05.06.2011 | Berlin, Olympiastadion

Das passte: Als Herbert Grönemeyer „Der Weg“ anstimmte, fielen ein paar Regentropfen vom Himmel. Direkt über der Bühne im Olympiastadion zuckten riesige Blitze auf. Aber das ganz großen Unwetter zog am Sonntagabend am Stadion vorbei.
Grönemeyer stellte sein aktuelles Album „Schiffsverkehr“ vor und sang natürlich noch alte Hits.

Doch bevor es losging, stellte uns Herbert auf eine harte Probe. Die Probe trug den Namen Susanne Sintflut. So nannten wir die drei jungen Mädchen jedenfalls, die sich auf der Bühne des Olympiastadions auf der Suche nach sich selbst befanden. In Wirklichkeit heißen die säuselnden Damen Susanne Sundfør. Vielleicht heißt auch nur eine von ihnen so, aber wer das schon so genau.
Die Musik bestand frei von Rhythmen aus ruhigen Klängen mit Klavier und anderem Gedöns sowie drei jaulenden Mädels. Fast wie beim Kirchentag. In einer Kirche wirkt so eine Musik sicher toll, im Olympiastadion, vor dem Herbert-Konzert war sie deplatziert.

Dann kam Norman Sinn. Der kann zwar nicht so wirklich gut singen, aber die Songs waren einigermaßen hörbar. Ein Stimmtraining würde sicher helfen, fester muss sie auf jeden Fall werden.

Und dann: er. Herbert. „Schiffsverkehr“ eröffnete den Abend mit Grönemeyer. Ein toller Song, wie überhaupt das ganze Album extrem gut gelungen ist. Weiter mit „Kreuz meinen Weg“ und „Fernweh“, weiteren Krachern vom Album.
Das Publikum war bereits voll in seinem Element. Inzwischen knallte die Hitze auch nicht mehr aufs Stadion, dass fast ausverkauft war. Inzwischen zogen dicke Wolken heran, aber die beiden Moderatoren von radioeins hatten vorher versprochen, dass es trocken bleibt.

„Halt mich“ und „Bochum“ – der erste musikalische Rückblick. Die Masse tobte, und der Himmel zog sich weiter zusammen. Am Himmel zuckten die Blitze. Der Donner war wegen der lauten Musik nicht zu hören – falls es welchen gab.
Aber es blieb bei Blitzen – und wenigen Tropfen.

Grönemeyer und seine Band nutzten die komplette Bühne, samt Gang in den Publikumsbereich. Nett gestaltet mit Laternen, ein sehr ansehnliches Bühnenbild mit einer phantasischen Lichtshow mit Lasern, Filmen und anderen Effekten. Diese Show war nicht nur gut zu hören, sondern auch ein Erlebnis zu sehen.
Mit „Zeit, dass sich was dreht“ sangen sich auch die Berliner in den Rausch, und Punkt 23 Uhr war dann alles vorbei. Berliner Vorschriften. Um 23 Uhr ist Schluss, jede Minute mehr kostet 50.000 Euro. „Zur Nacht“ war Herberts letzter Song, nach 165 Minuten. So lange – ohne Pause – stehen wohl die wenigsten Künstler bei Konzerten auf der Bühne.

Auch wenn wir uns wünschen, dass Herbert nächstes Mal wieder in die Waldbühne kommt – schön war’s. Nein, wahnsinnig toll!


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Eine Antwort zu „ZAPPER VOR ORT: Herbert Grönemeyer – Schiffsverkehr live“

  1. […] DAS BESTE KONZERT Herbert Grönemeyer – Tour 2011 in Berlin […]

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