Tyrannische Weihnachten

Die Bescherung ist in diesem Jahr etwas dünner ausgefallen als sonst. Zumindest vorerst. Das Winterwetter hat einigen von uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Obwohl: Eines der Geschenke wurde angeblich schon vor zehn Tagen abgeschickt. Wie gesagt: angeblich.

Dafür können wir uns über weiße Weihnachten freuen. Sehr weiße Weihnachten. Am Nachmittag ging der Regen in Schnee über, inzwischen ist es windig, mehrere Zentimeter Schnee sind gefallen, hier und da gibt’s Verwehungen auf den Straßen. Natürlich ist das nichts im Vergleich zu den Zuständen auf Rügen, wo der Verkehr mal wieder komplett zum Erliegen kam.

Unterdessen gibt es Leute, denen weiße Weihnachten und Weihnachten im Allgemeinen völlig egal ist. Dem Dönermann zwei Etagen unter mir zum Beispiel. Der harrte auch am heiligen Abend in seinem Geschäft aus. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es sich gelohnt hat.

Beim Treffen mit den Freunden in der Nacht gab es dann die Geschenkidee des Jahres. Das Typrannen-Quartett.
Ein seltsames Spiel, ein gruseliges, aber, nun ja, gerade deshalb so… sagen wir mal: außergewöhnlich. Die übelsten Diktatoren der Welt auf 32 Spielkarten. Darunter: Franco, Mussolini, Hitler, Stalin, Mao, Idi Amin, Pinochet, Saddam Hussein und Pol Pot. Die Quartettgruppen: Monarchen, Faschisten, Kommunisten, Militärs, Kleptokraten, US-Marionetten, Religiöse Eiferer und Völkermörder. Die Spielkategorien: Geburtsjahr, Alter bei Machtübernahme, Herrschaftsdauer, Todesopfer und Privatvermögen. Gibt’s auch mit Seuchen, Rauschgift und Ungeziefer.
Und so sitzen wir also in der heiligen Nacht und feilschen darum, wessen Spielkarte mit den Tyrannen mehr Todesopfer auf seinem Gewissen hat. Ganz schön morbide.


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