Goethe!

Hach ja, Goethe, dieser Tunichtgut, dieser quirlige Bub! Rennt, springt, lacht und macht böse Witze. Und damit die Jugend von heute mal sieht, wie das war, vor 240 Jahren in Deutschland, kommt nun eine moderne Verfilmung seines Lebens ins Kino. Und das funktioniert sogar – na ja, meistens jedenfalls.

Wenn Johann Goethe (Alexander Fehling) schreibt, dann ist er mit dem Ergebnis hochzufrieden – leider ist er da jedoch der Einzige. Sein Vater (Henry Hübchen) kann da nur den Kopf schütteln. Und dann ist Johann auch noch durch sein Jura-Examen gefallen. Papa zieht die Konsequenzen und schickt Sohnemann zum Reichskammergericht nach Wetzlar. Dort muss er sich durch unzählige Akten wühlen – lernt aber auch Lotte (Miriam Stein) kennen – und lieben. Leider ist sie schon jemand anderem versprochen. Goethe leidet.

„Goethe!“, ja mit Ausrufezeichen – so heißt der Film von Philipp Stölzl, der der heutigen Generation den Schriftsteller aus dem 18. Jahrhundert näherbringen will. Es gewissermaßen das Making Of „Die Leiden des jungen Werther“.
Fast möchte man meinen, Stölzl ist übers Ziel hinaus geschossen. In den ersten Minuten ist sein Film übertrieben albern, sein Goethe scheint da voll auf Speed zu sein. Das legt sich dann aber glücklicherweise. Alles in allem ist es gelungen, aus einem Mann, über den die heutige Schülergeneration oft nur mit den Augen rollt, eine erlebbare, greifbare Person zu machen, über man einiges erfahren kann. Alexander Fehling macht als Goethe zudem eine gute Figur. Und gleichzeitig machten Stölzl, Fehling und alle anderen Beteiligten neugierig auf Werthers Leiden, um das Buch, mit dem Goethe bekannt wurde.

8/10


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Kommentare

Eine Antwort zu „Goethe!“

  1. […] Ich radele weiter. Der Weg geht im Zickzack-Kurs. Vor mir liegt ein Baumstumpf, er sieht aus wie ein totes Krokodil. Ich fahre direkt durch, das Ding scheint hohl zu sein. Und plötzlich ist Schluss: Ich halte an. Vor mir ist eine tiefe Schlammpfütze. Ein Durchkommen ist nicht möglich. Und plötzlich ist mir auch klar, woher ich das alles kenne: Es ist die Kulisse des “Goethe!”-Films. […]

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