Der jüngste Winter war hart. So hart und lang, dass ich nun neue Winterschuhe brauche. Und da es im Potsdamer Sterncenter ja gefühlte 26 Schuhgeschäfte gibt, dachte ich, dass ich dort fündig werden sollte.
Nach einem relativ teuren Umweg über den Media Markt (das neue Underworld-Album ist großartig!) betrete ich – nein, nicht das erste Schuhgeschäft, an dem ich vorbei laufe. Aber das zweite.
Ich spaziere an den Regalen entlang, auf der Suche nach Winterschuhen. Wahnsinn, es gibt Winterschuhe, die nur 19 Euro kosten. Aber wie lange halten die? Zwei Spaziergänge lang? Aus den Lautsprechern ertönt „Oh, Mandy! von Westlife. Gerade schmachten sie wieder: „Oh, Maaandy!“
Ich suche weiter. Nein, Winterschuhe für 19 Euro werde ich mir nicht kaufen. Ich will schon ein bisschen mehr Qualität. Hässlich dürfen sie aber auch nicht sein. Und innen gefüttert.
„Oh, Mandy!“ Schwupps, und schon habe ich einen Ohrwurm. „Oh, Mandy!“
Da oben stehen schöne helle Schuhe. Sehen echt schick aus. Nur leider gibt’s die nicht in meiner Größe. Mist. „Oh, Mandy!“
Eine Frau sagt gerade zu ihrem Mann, dass sie das Lied nerven würde, es liefe wohl in der Dauerschleife. Und tatsächlich: Der Song ist zu Ende – und beginnt wieder von vorn. „Oh, Mandy!“
Ich habe ein Paar Schuhe gefunden. Ich probiere sie an. Passen. Sitzen. Und haben Luft. „Oh, Mandy!“ Wieder der Refrain und die aufwallende Streichermusik.
Ich kaufe die Schuhe. „Oh, Mandy!“
Ich stelle mich an die Schlange vor der Kasse. Gerade beginnt das Lied zum fünften oder sechsten Mal. Die Kassenfrau hat das gar nicht gemerkt. „Wir hören das hier gar nicht“, sagt sie, als ich sie auf Mandy anspreche. Vielleicht habe da jemand aus Versehen auf die Repeat-Taste gedrückt.
Mir kann das egal sein, ich habe meine Schuhe. Bis bald, Mandy!
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