Die schrecklichen Erinnerungen blitzen nur kurz auf. Lisbeth, die lebendig begraben werden soll. Die zu Tode geprügelt werden soll. Nun hebt der Hubschrauber mit der schwer verletzten jungen Frau vom Boden ab, und der Zuschauer der Millennium-Trilogie ist wieder drin im Stoff. „Vergebung“ heißt der dritte und voraussichtlich letzte Teil der Krimireihe um die Redakteure der Zeitschrift „Millennium“ und der Computerhackerin Lisbeth Salander (Noomi Rapace). Aber folgt auf Verblendung und Verdammnis wirklich Vergebung?
Lisbeth liegt im Krankenhaus, was jedoch nicht bedeutet, dass sie nicht mehr in Gefahr ist. Ihr Vater und Widersacher, Alexander Zalachenko (Georgi Staykow), lebt noch. Der Geheimdienst möchte Lisbeth mit allen Mitteln mundtot machen. Sie darf auf keinen Fall die Verbindung zwischen Zalachenko und der schwedischen Regierung öffentlich machen. Der Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) ermittelt im Hintergrund, um Lisbeths Unschuld zu beweisen. Ansonsten muss sie in die psychiatrische Anstalt zurück.
„Vergebung“ wird als der „furiose Höhepunkt“ der Reihe bezeichnet. Das Versprechen kann der immerhin zweieinhalb stündige Film von Daniel Alfredson jedoch nicht einhalten. Lange, sehr lange besteht dieser Krimi aus vielen Dialogen und der Abfolge relativ unspektakulärer Szenen. Da hat jeder „Tatort“ mehr zu bieten, und insbesondere „Verblendung“ setzte da ganz andere Maßstäbe. Erst im letzten Drittel, wenn es zur Gerichtsverhandlung kommt, steigt die Spannung, wenn auch nicht ins Unermessliche. Das ist schade. Der Autor Stieg Larsson, auf den die Filme beruhen, schrieb vor seinem Tod an einem vierten Teil. Worum es darin geht, ist unklar. Das Ende von „Vergebung“ lässt kaum Fragen offen.
6/10
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