Der Ghostwriter

Der britische Premierminister Adam Lang (Pierce Brosnan) schreibt an seinen Memoiren. Da er das aber nicht besonders gut kann, braucht er einen Ghostwriter. Als jedoch der ursprüngliche Autor unter myteriösen Umständen ums Leben kommt, muss ein neuer Mann (Ewan McGregor) her.
Das Manuskript obliegt strengster Geheimhaltung, niemand darf wissen, was drin steht. Selbst der Ghostwriter darf die Blätter nicht mit ins Hotel nehmen. Und bald ahnt er, dass tatsächlich mehr dahinter steckt, als alle zugeben wollen. Lang soll mit dem CIA zusammengearbeitet haben.

Die Geschichte hinter der Geschichte ist beim „Ghostwriter“ fast spannender als der Film. Eigentlich spielt er in den USA, gedreht wurde jedoch fast ausschließlich in Deutschland – u.a. auf Sylt. Was auch damit zu tun hat, dass Regisseur Roman Polanski nicht in die USA einreisen darf, am Ende musste er seinen Film von der Schweiz aus fertigstellen, wo er unter Arrest stand.
Mit dem „Ghostwriter“ will Polanski an die Ära Blair in Großbritannien erinnern und mit dessen Kriegspolitik abrechnen. Mit den Verstrickungen mit den Amerikanern und den Geheimdiensten. Jedoch gelingt es ihm nicht, einen durchgängig spannenden Krimi abzuliefern. Erst im letzten Drittel dreht er richtig auf. Dann wird langsam klar, worauf das Geschehen eigentlich hinauslaufen soll, welchem Geheimnis der Autor eugentlich nachgeht. Davor blieb vieles im Ungefähren.
Ewan McGregor spielt die Hauptrolle, er ist der Ghostwriter, der hin- und hergerissen ist, zwischen seinem Auftrag und den Dingen, die er mitbekommt und aufdeckt. Das ist auch durchaus sehenswert, kann aber die deutlichen Längen in der Mitte nicht wettmachen. Der Spannungsbogen gegen Ende versöhnt dann doch ein wenig.

6/10


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Kommentare

18 Antworten zu „Der Ghostwriter“

  1. DickD

    Ist das nicht das, worum es geht – das Ungefähre?

  2. RT

    Was ich meinte: Ich habe lange überhaupt nicht verstanden, was eigentlich das Problem ist.

  3. Najwan

    Nunja, der erste Ghostwriter wurde doch recht offensichtlich ermordet, also musste der doch etwas entdeckt haben, was er nicht hätte entdecken dürfen, woraus nun das Problem entstand, dass dem zweiten Ghostwriter (also Ewan) nun genau das Gleiche passieren könnte und genau dieses „Warum?“ wurde wirklich erst gegen Ende wirklich aufgerollt, weswegen ich den Film auch höchst interessant fand.
    Gut, er hat ab & zu wirklich so seine Längen, sowie hätte ich gerne etwas mehr von bestimmten Nebenfiguren gesehen, aber 80% würde ich dem Film schon geben (alleine wie herrlich Landschaft & Wetter hier zur Stimmung beigetragen haben fand ich schon extrem gelungen).

    Ob Roman Polanski für den Film aber nun gleich den Berlinale-Bären für die beste Regie bekommen musste kann ich dagegen garnicht so genau sagen (kenne die anderen Beiträge nämlich nicht), aber irgendwie glaube ich auch, dass die „realen Umstände“ ein wenig bei der Juryentscheidung geholfen haben…

  4. RT

    Es gab sicher bessere Regie-Werke.

  5. Najwan

    Ohne die anderen Beiträge zu kennen denke ich auch, dass es da bessere Regie-Leistungen gab, aber schlecht war seine Arbeit hier ja nun wirklich nicht, ganz im Gegenteil sogar!

  6. RT

    6/10 sind ja auch nicht schlecht.

  7. Najwan

    6/10 sind für mich aber eher sowas wie „ganz okay“ oder „gehobenes Mittelmaß“, aber hast recht schlecht sind sie nicht. 🙂

  8. RT

    Dann hast du ja meine 6/10 richtig gedeutet.
    Ich bin mit dem Film leider nicht warm geworden.

  9. Najwan

    Habe ich mir schon fast gedacht.

  10. DickD

    Also, jetzt mal Schniedel auf den Tisch: Welche Filme im Wettbewerb der Berlinale waren denn besser inszeniert als „Ghostwriter“? Und vor allem: Warum?

  11. RT

    Dass als das ich den Film nicht so doll fand, als dass ihn auszeichnen würde, ist ja wohl schon gesagt worden. Abgeehen davon halte ich meinen Tisch sauber.

  12. DickD

    Mir dünkt, Du hast nur einfach die anderen Filme des Wettbewerbs nicht gesehen und solltest deshalb Deine hochtrabende Meinung erstmal für dich behalten. Es sei denn, Du hast den Wettbewerb verfolgt. Dann möchte ich wissen, welche Regieleistung besser war.

  13. RT

    Dich dünkts richtig, aber das ist nicht der Punkt. Ich würde keinem Film, den ich 6/10 gebe, einen Preis geben. Und wenn es keinen aus meiner Sicht besseren Film auf der Berlinale gab, ist es traurig.

  14. DickD

    Warum schreibst Du dann „Es gab sicher bessere Regie-Werke.“? Woher willst Du das wissen?

  15. RT

    Weil ich davon ausgehe. Siehe der Eintrag davor.

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